Eine große Fülle an bemerkenswerten Leitprojekten aus 21 europäischen Dörfern und Gemeinden wurden zum 18. Europäischen Dorferneuerungswettbewerb eingereicht. Eine gewaltige Herausforderung für die Wettbewerbsjury, die vom 20. bis 22. März 2024 im schweizerischen Lichtensteig zu ihrer ersten Bewertungssitzung zusammentraf. Erste Erkenntnisse sind gewonnen, manche Fragen haben sich gestellt und die Vorfreude auf die Vor-Ort-Besichtigung der Teilnehmerorte in kleinen Jurygruppen, die zwischen Ende April und Mitte Juni stattfinden werden, ist groß.

Auch wenn es noch einiges zu überprüfen, vergleichen und bewerten gibt und die Preisträger erst Anfang Juli des Jahres feststehen werden, so ist jetzt schon unübersehbar: Der Europäische Dorferneuerungspreis 2024 ist eine reiche Fundgrube für innovative, inspirierende und nachahmenswerte Projekte, die Lust auf eine Zukunft in ländlichen Gemeinschaften machen.    

Für alle, die die Preisverleihung zum Europäischen Dorferneuerungspreis 2022 am 12. Mai 2023 im Hofheimer Land, Bayern, (noch einmal) sehen möchten:  https://youtube.com/@argelandentwicklung3000

Der Wettbewerb um den 18. Europäischen Dorferneuerungspreis ist geleitet von der Intention, besonders herausragende und beispielhafte Entwicklungs- und Erneuerungs­prozesse in ländlichen Gemeinwesen „vor den Vorhang“ zu bitten und anhand ausge­wählter Leitprojekte zu prämieren. Dabei finden die jeweiligen Ausgangsbedingungen, der ökonomische und sozio-kulturelle Kontext sowie länderspezifische Standards und Besonderheiten Berücksichtigung.

Vorrangiges Kriterium ist, dass die Projekte und Prozesse gemäß dem „Leitbild der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung für eine nachhaltige Entwicklung europäischer Dörfer und Landgemeinden“ zu einer Stärkung der Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume und zu einer Hebung der Lebensqualität bei­tragen.

Der Wettbewerb forciert daher jene ländlichen Gemeinwesen,

  • die sich den aktuellen Herausforderungen ihres Lebensraumes mit nachhaltigen, innovativen und zeitgemäßen Projekten stellen und ganzheitliche Entwicklungsprozesse in Gang gebracht haben;
     
  • die eine Einbindung aller Bevölkerungsgruppen in das örtliche Geschehen verfolgen und auf diese Weise unterschiedliche Perspektiven, weitere Horizonte und vielfältigere Ideen gewinnen;
  • die sich des Wertes und der Notwendigkeit von Kooperationen bewusst sind und demgemäß auf Netzwerke sowie interkommunale und regionale Zusammenschlüsse setzen.

Das Motto „Lust auf Zukunft“ trägt der Tatsache Rechnung, dass die großen Zäsuren der letzten Jahre und die gewaltigen Herausforderungen, mit denen sich die Menschen konfrontiert sehen, tiefe Spuren hinterlassen haben. Vielerorts sind Pessimismus, gesellschaftliches Gegeneinander und lähmende Ängste die Folgen. Das Motto „Lust auf Zukunft“ will daher ein Signal dafür sein, neben den Gefahren auch die Chancen zu erkennen und zu nutzen, die einem zukunftsmutigen und leidenschaftlichen Gestalten des eigenen Lebensraumes innewohnen. 

17. Europäischer Dorferneuerungspreis im Hofheimer Land in Bayern verliehen

Die burgenländische Gemeinde Stadtschlaining gewinnt den 17. Europäischen Dorferneuerungspreis, der von der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung 2022 unter dem Motto „Brücken bauen“ ausgelobt und durchgeführt wurde. Rund 600 Menschen aus ganz Europa – unter ihnen zahlreiche ranghohe PolitikerInnen sowie VertreterInnen aus Gesellschaft und Wirtschaft der verschiedenen Länder – wohnten der stimmungsvollen Preisverleihung im unterfränkischen Hofheim, Teil der gleichnamigen Gemeinde-Allianz Hofheimer Land, die den vorigen Wettbewerb für sich entscheiden konnte, bei. Der Festakt mit der Übergabe der Preise an 21 Teilnehmer aus ebenso vielen Regionen und zwölf Staaten war in einen dreitägigen Event eingebettet, bei dem sich sowohl die Gastgeber als auch die Teilnehmer präsentierten, im Rahmen von Fachvorträgen und Exkursionen jede Menge Informationen, Know-how und Erfahrungen geteilt und auf vielfache Weise regions- und grenzüberschreitende Kontakte aufgebaut und Netzwerke geknüpft wurden.

Das Motto des 17. Europäischen Dorferneuerungspreises „Brücken bauen“ trug der Tatsache Rechnung, dass der Umgang mit den großen Herausforderungen unserer Zeit, seien es Klimawandel, Ressourcenknappheit oder digitale Transformation, um nur wenige Beispiele zu nennen, enormes Konfliktpotenzial besitzt und Gemeinschaften zu spalten droht. „Brücken zu bauen wird in dieser Zeit, in der die Gräben in der Gesellschaft wie auch in der Politik immer weiter auseinanderklaffen, stets wichtiger“, erklärte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in ihrer Funktion als Vorsitzende der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung mittels Videobotschaft im Rahmen des Festaktes.

Der sächsische Staatsminister für Regionalentwicklung Thomas Schmidt, der auch als stv. Vorsitzender die ARGE vor Ort repräsentierte, zeigte sich im Rahmen eines Talks davon überzeugt, dass die ländlichen Räume gerade im Wechselspiel mit den Städten die Zukunftsräume schlechthin darstellen. Es sei vorrangige Aufgabe der Politik, zukunftsfähige Entwicklung zu ermöglichen – nicht durch Verordnungen von oben, sondern durch möglichst flexible und unbürokratische Unterstützung, die finanzielle Zuwendungen genauso umfasse wie das Zurverfügungstellen von fachlicher Expertise. Auch der Präsident der gastgebenden Gemeinde-Allianz Wolfgang Borst sprach insbesondere die Chancen für die ländlichen Gemeinden an, die durch die Digitalisierung, aber etwa auch durch die Energiewende, für Dörfer und kleine Städte entstünden. Selbstläufer sei eine prosperierende Entwicklung dennoch nicht, sondern bedürfe einer ehrlichen Auseinandersetzung mit den Stärken und Schwächen des eigenen Raumes und darauf aufbauend mit kontinuierlicher Arbeit zur Umsetzung von Zukunftsvisionen. Die Vorsitzende der Wettbewerbsjury Nadja Häupl, Städtebau-Professorin an der Uni Anhalt in Dessau, betonte darüber hinaus auch die Notwendigkeit bürgerschaftlichen Engagements bei der Entwicklung des eigenen Lebensraumes, das bis dahin reichen könne, dass Einwohnende finanzielle Risiken persönlich mittragen, wie dies in mehreren Teilnehmerorten des Europäischen Dorferneuerungspreises 2022 der Fall sei.

Dank beeindruckender und berührender Präsentationen mit Fotos über Land, Leute und Projekte in den Wettbewerbsgemeinden sowie mehrerer künstlerischer Darbietungen wurde der Festakt, der auch in vielen Dörfern und Gemeinden von unzähligen Daheimgebliebenen via Livestream verfolgt wurde, nicht nur als eine informative, sondern auch als eine sehr stimmungsvolle Leistungsschau der „Champions League“ der europäischen Dorf- und Gemeindeentwicklung. Ergänzend zu den zahlreichen Programmpunkten, die Information und Weiterbildung boten, gab es an den drei Tagen auch ein buntes kulturelles und kulinarisches Programm, das von Gastgebern und Gästen gemeinsam gestaltet wurde. Und auf diese Weise wurde die kleine fränkische Stadt Hofheim zum Schauplatz für ein grandioses Fest der Begegnung, bei dem Europa nicht als abstraktes Gebilde, sondern als vielfältige, pulsierende Gemeinschaft erlebt wurde.

Sieger Stadtschlaining überzeugt auf allen Ebenen

Die siegreiche Gemeinde Stadtschlaining konnte dank eines konsequent umgesetzten, umfassenden Erneuerungsprozesses, der sich in einer Vielzahl großer und kleinerer Projekte von höchster Qualität manifestiert hat, den massiven Strukturwandel, der durch die Schließung des prägenden Bergbaues schlagend wurde, konstruktiv gestalten und dadurch neue Perspektiven schaffen. Alleinstellungs­merkmal und herausragende Charakteristik ist der Umgang mit dem Thema des friedlichen und wertschätzenden Miteinanders, das sich – inspiriert durch das als „Friedensburg“ international bekannte Seminar- und Studienzentrum – wie ein roter Faden durchzieht und die Schaffung von sozialen und soziokulturellen Einrichtungen genauso prägt wie die Auseinandersetzung mit Wohnraum sowie die zahlreichen Projekte in den Bereichen Wirtschaft, Landwirtschaft, Tourismus, Kunst und Kultur, Vergangenheitsbewältigung, Mobilität und Ressourcenschonung. Im Zentrum aller Projekte und Maßnahmen steht stets der Versuch, möglichst allen Einwohnenden, unabhängig von ihrem Alter, ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft und ihren Ansichten, gerecht zu werden und ihnen eine gemeinsame Zukunft in einem lebenswerten Umfeld zu ermöglichen – eine Vision, die Stadtrat Werner Glösl sowie der Intendant des Festivals KLANGfrühling Stadtschlaining, Gerhard Krammer, im Rahmen der Preisverleihung beeindruckend untermauerten.

Enorm hohe Qualität aller Teilnehmer

Einig waren sich sowohl die Mitglieder der internationalen und interdisziplinären Wettbewerbsjury als auch ARGE-Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer darüber, dass die Qualität der Projekte und Entwicklungsprozesse in sämtlichen Teilnehmerorten so hoch war wie noch nie. „So manches Gemeinwesen, das sich heute über Silber oder Bronze freuen darf, wäre noch vor wenigen Jahren im Kreise der Sieganwärter zu finden gewesen. Wir haben es fast nur noch mit Superlativen zu tun“, freuten sich die Beteiligten über diesen insgesamt sehr positiven Trend in der ländlichen Entwicklung.

©Adrian Price Photography

Wie können ländliche Regionen für Talente attraktiv und lebenswert gestaltet werden? Dieser Frage geht eine Veranstaltung des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung am 7. Februar 2023 in Brüssel nach. Dabei stellen die Vizepräsidenten der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, Staatsminister Thomas Schmidt aus Sachsen und Abgeordneter Ryszard Wilczynski vom Netzwerk polnischer Dörfer, gemeinsam mit der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und weiteren ExpertInnen innovationsgestützte Regionalentwicklungsprojekte aus mehreren europäischen Regionen vor, die als hervorragende Beispiele für einen Talent Booster Mechanismus angesehen werden dürfen. Mit dabei ist auch Bürgermeisterin Sybilla Stelmach, die ihre Gemeinde Popielów, die im Wettbewerb 2022 mit einem Europäischen Dorferneuerungspreis in Gold ausgezeichnet wurde, präsentiert.

Nähere Informationen zu Ort, Zeit und Programm der Veranstaltung entnehmen Sie der

Einladung/Invitation

Anmeldung/Reply sheet

Europäischer Dorferneuerungspreis 2022
European Village Renewal Award 2022

Stadtschlaining, Burgenland, Österreich    

Die aus fünf Ortsteilen/Katastralen bestehende Stadtgemeinde Stadtschlainig mit ihren rund 2.000 EinwohnerInnen zeichnet sich durch einen gezielten, auf herausragendem bürger­schaft­lichem Engagement basierenden Entwicklungsprozess aus, der bereits 1995 begonnen und in mehreren Programmperioden mit jeweils aktualisiertem Leitbild, Strategie und neuem Maßnahmenbündel umgesetzt wurde. Auffallend ist die umfassende Einbindung aller Orts­teile sowie die durchgehend professionelle Prozessbegleitung. Eine Besonderheit dabei ist die Tatsache, dass sich die Gemeinde nach der Schließung des für die Region so prägen­den Bergbaus gewissermaßen neu erfinden musste. Insbesondere dem Wettbewerbsmotto „Brücken bauen“ wird Stadtschlaining in vielfacher Hinsicht mehr als gerecht.

Alleinstellungsmerkmal und herausragende Charakteristik von Stadtschlaining ist der Umgang mit dem Thema des friedlichen und wertschätzenden Miteinanders. Inspiriert von dem als „Friedensburg“ national und international bekannten Seminar- und Studienzentrum ziehen sich die Themenfelder Friedenskultur und positive Konfliktbewältigung sowie Integration und Inklusion wie ein roter Faden durch sämtliche Bereiche des Entwicklungs­prozesses und der umgesetzten Maßnahmen in Stadtschlaining. Besonders zu erwähnen sind die ökumenischen Bemühungen, Aufarbeitung der jüdischen Geschichte samt der Einbeziehung von Nachkommen früherer „Schtettle“-BewohnerInnen sowie zahlreiche Maßnahmen zur sozialen und ökonomischen Integration von Menschen verschiedenster Nationalität – in der kleinen Gemeinde leben 25 Nationalitäten, die mehr als zehn Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen, friedlich miteinander. Erwähnenswert ist die Initiative „Live Music Unisono Now“ zur Einbindung von Geflüchteten. Bemerkenswert sind auch die Projekte zur Inklusion von Menschen mit besonderen Bedürfnissen, allen voran jener, die im Wohnheim Kastell-Dornau leben und sich als besonders erfolgreich in der Teilnahme an Special Olympics erweisen. Umfassende Maßnahmen zur Barrierefreiheit, Selbsthilfe­werk­stätten, diverse Dienste zur Betreuung, Unterstützung und Pflege von SeniorInnen, u. a. die so genannte Zeitbank 55+, seniorengerechte Wohnungen und vieles mehr machen Stadt­schlaining zu einem attraktiven Wohnort für ältere Menschen. Gleichzeitig sind auch die Initiativen für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern bemerkenswert, die von der um­fassen­den Betreuung über die Implementierung neuer Mobilität für Jugendliche und die Schaffung attraktiver Einrichtungen zur Freizeitgestaltung bis hin zur Realisierung zahlreicher pädagogischer Programme zur friedlichen Konfliktbewältigung und zu einem solidarischen Miteinander reicht.

Herauszustreichen sind auch die hochwertige Sanierung und Pflege des historischen Orts­kernes, die Revitalisierung mehrerer historischer Gebäude wie der alten Synagoge, des Burghotels oder des Alten Rathauses, die Freiflächengestaltung sowie die Schaffung neuer qualitätvoller Bausubstanz und einiges mehr. Auch die gezielte und erfolgreiche Beseitigung von Leerständen muss als ausgesprochen positiv hervorgehoben werden. Besonderes Augen­merk wird schließlich auf eine Symbiose zwischen Schutzmaßnahmen im Natura 2000-Gebiet, der Landwirtschaft und einem sanften Tourismus gelegt, die in der Schaffung von Biodiversitätsflächen und dem gezielten Schutz bedrohter Tierarten genauso Ausdruck findet wie in der Schaffung einer Genussregion etc. Als Teil der Klima- und Energiemodellregion Pinkafeld setzt man sich gemeinsam mit elf weiteren Gemeinden intensiv mit den Möglich­keiten zum Energiesparen, zur Effizienzsteigerung und zur Produktion sauberer Energien auseinander. Herausragend sind schließlich die kulturellen Veranstaltungen, die eine Brücke von volkstümlichen über klassische bis hin zu modernen und experimentellen Formen schlagen und beispielhaft sind für die Offenheit und die gelebte Diversität in Stadtschlaining.

Europäischer Dorferneuerungspreis in Gold für eine ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorf- oder Gemeindeentwicklung von herausragender Qualität
European Village Renewal Award in Gold for holistic, sustainable and motto-appropriate village or municipal development of exceptional quality

Himmighausen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, besticht mit einem ganzheitlichen und nachhaltigen Dorfentwicklungsprozess. „Wir bauen Brücken“, das ist bereits seit mehr als zehn Jahren das Motto der aktiven Dorfgemeinschaft, das in dem kleinen Ortsteil im Rahmen seiner Möglichkeiten und mit viel Engagement optimal umgesetzt wird. Mit der Gründung der gemeinnützigen Hude Stiftung Himmighausen wird Verantwortung für nachfolgende Generationen übernommen sowie ein hohes ökologisches Bewusstsein und nachhaltiges Agieren in der Land- und Forstwirtschaft gelebt. Die Entwicklung des Gene­rationen­parks als sozialer Treffpunkt fördert und stärkt die Brücken zwischen den Genera­tionen. Zukunftsfähigkeit wiederum wird mit ausgebildeten ehrenamtlichen „Dorfdigital-ExpertInnen“ gestärkt, die Schulungen für Jung und Alt anbieten und Barrieren zur modernen Technik und zwischen den Generationen abbauen. Beeindruckend sind nicht nur die gelungenen Renovierungen des örtlichen Gebäudebestands, etwa die Revitalisierung der identitätsstiftenden Kapelle am Berg, sondern auch der Erhalt und die Pflege der ortsbild­prägenden und kulturhistorischen Flechthecken, die die Biodiversität im Ort stärken. Ge­mein­sam mit dem Wissen um alte Flechttechniken, die an jüngere Generationen weiter­gegeben werden, bilden sie schließlich einen zentralen Ankerpunkt für die Identifikation mit dem Dorf.

Lichtensteig, Kanton Sankt Gallen, Schweiz, eine ca. 2000 EinwohnerInnen umfassende Landgemeinde in einer strukturschwachen Region, ist es auf beeindruckende Weise gelungen, sich nach der Abwanderung tragender Unternehmen aus der Textilindustrie neu zu finden und zu erfinden. Das Motto der GemeindeentwicklerInnen „lokal starten – regional entwickeln“ wie auch die Identifikation der Gemeinde als „Ermöglicherin“ beschreibt die Motivation, Brücken zwischen Stadt und Land, BürgerInnen und ExpertInnen, dem Lokalen und Regionalen sowie zwischen Herkunft, Gegenwart und Zukunft zu schlagen. Alle gemein­schaftlichen Projekte werden partizipativ durchgeführt, die Verantwortung wird direkt auf BürgerInnen und Vereine übertragen und in deren Zuständigkeit finanziert. Verschiedene Netzwerke und Vereine wie z.B. Zeitgut, Netzwerk 60+, Arbeitsgruppe Spiel- und Begeg­nungs­plätze, Blühendes Lichtensteig – Grünstadtlabel binden die BürgerInnen aktiv ein, die Gemeinde managt den Wandel. Herausragendes Projekt ist das Rathaus für Kultur als Knotenpunkt des vielfältigen Kulturschaffens. Die Post wurde zum Coworkingspace, die „ChääsWelt Toggenburg“ vermarktet über 200 Käsesorten weltweit. Lichtensteig beweist, dass man die großen Herausforderungen der heutigen Zeit lokal erfolgreich bewältigen kann und die Menschen dabei nicht nur Teilhabende, sondern Initiierende sein wollen.

Ljubno, Slowenien: Die Gemeinde ist ein beeindruckendes Beispiel für die Umsetzung der Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung sowie der Grundsätze des „Smart Village“ und kann dadurch als Vorbild für viele Orte in den ländlichen Räumen Europas gesehen werden. Für die Entwicklung wird erfolgreich eine Balance zwischen Tradition und Moderne sowie zwischen globalen und lokalen Aktivitäten verfolgt. Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und ansässigen Unternehmen erhöht die regionale Wertschöpfung und trägt gemeinsam mit zahlreichen infrastrukturellen Maßnahmen dazu bei, dass Jung und Alt die notwendigen Strukturen vorfinden, um den Lebensmittelpunkt in der Heimatgemeinde finden zu können. Ljubno setzt auf Natur und sanften Tourismus, die Bewahrung des Erholungsraums und eine behutsame Siedlungsentwicklung, die einer Zersiedelung des Landschaftsraumes entgegen­wirkt. Baukulturell zeichnet sich die Gemeinde durch gelungene Sanierungen und nach­haltigen Neubau aus. Kreative Bildungs- und Ausbildungsangebote bereiten die Jungen hervorragend auf die Berufswelt vor und eröffnen ihnen neue Zukunftsperspektiven. Hohen Stellenwert genießen die Bewahrung und Weiterentwicklung des kulturellen Erbes, etwa der Flößerei mit internationalen Austauschprojekten oder des „Palmbuschbindens“ mit moder­nen Interpretationen des Themas. Ein Alleinstellungsmerkmal ist die Förderung des Damen-Skisprungs, dessen Entwicklung Ljubno wesentlich vorangetrieben hat.

Ljubno, Slovenija: Občina Ljubno je navdušujoč primer uresničevanja načel trajnostnega razvoja in načel »pametnih  vasi« (Smart Village) in je zato lahko vzornica marsikateremu kraju na evropskem podeželju. Pri razvojnih prizadevanjih občina uspešno vzpostavlja ravnotežje med tradicijo in sodobnostjo ter izvaja dejavnosti, ki jih z lokalnega prenaša tudi na globalni nivo. Sodelovanje med občino in lokalnimi podjetji povečuje regionalno dodano vrednost in skupaj s številnimi infrastrukturnimi ukrepi prispeva k temu, da mladi in starejši najdejo potrebne strukture, ki jim omogočajo, da za svoje življenjsko središče izberejo domačo občino. Ljubno se osredotoča na naravo in trajnostni turizem, ohranjanje območij za oddih in skrben razvoj poselitve, ki preprečuje drobitev in nenadzorovano širjenje naselij. Z vidika gradbene kulture je za občino značilna uspešna prenova starega in trajnostna gradnja novega. Kreativne možnosti izobraževanja in usposabljanja pripravljajo mlade na poklicno življenje in jim odpirajo široke možnosti za prihodnost.  Visoko mesto pri razvoju občine ima ohranjanje kulturne dediščine in njeno vključevanje v moderni čas – splavarjenje z mednarodnimi projekti izmenjave ter »ljubenske cvetnonedeljske potice« s sodobnimi interpretacijami tematike, sta taka primera. Posebnost Ljubnega pa je zagotovo tudi izredna podpora promociji in izvedbi ženskih smučarskih skokov.

Ratiboř, Region Zlín, Tschechische Republik: Die größte Stärke von Ratiboř sind seine Menschen mit ihrem Engagement für ihre MitbürgerInnen und ihrer kooperativen Gesin­nung. Besonders hervorzuheben sind dabei der tiefe Respekt vor Traditionen, der mutige Umgang mit Neuem, das Miteinander der Generationen und die vielfältige inter­kommunale und regionale Zusammenarbeit. All dies und die Fähigkeit, finanzielle Mittel abzurufen und effizient einzusetzen, tragen reiche Früchte. Mit viel Feingefühl wurde das Schulgebäude erweitert, barrierefrei gestaltet und so ausgestattet, dass eine moderne und qualitätsvolle Bildungsstätte entstand. Die Sanierung des Gemeindehauses wurde genutzt, um gleichzeitig auch Räumlichkeiten für eine ebenfalls barrierefrei zugängliche und hochwertige Gesund­heits­versorgung zu schaffen. Die beeindruckenden Maßnahmen im sozialen und kulturellen Bereich umfassen alle Generationen, was sich auch im Dorfgemeinschaftshaus wider­spiegelt: Es beherbergt nicht nur einen repräsentativen Veranstaltungsaal, sondern auch eine Tagesstätte für Senioren. Als ein weiteres Beispiel für innovative Projekte in den unter­schiedlichsten Bereichen sei das durchdachte Belohn-System zur erfolgreichen Reduktion des Abfallaufkommens genannt. Ratiboř ist es gelungen, eine Reihe von „Brücken“ zu bauen, die die verschiedenen Projekte zu einer ganzheitlichen und nachhaltigen Entwicklungs­geschichte verbinden, die sowohl den BewohnerInnen der Gemeinde selbst als auch darüber hinausgehend der gesamten Region von großem Nutzen sind.

Ratiboř, Zlínský kraj, Česká republika: Největší předností Ratiboře jsou její vlastní obyvatelé, jejich spolupracující duch. Mají hlubokou úctu k valašským tradicím, odvážně přistupují k novým věcem a k inovacím. Samozřejmostí je sounáležitost generací a široce rozmanitá spolupráce mezi sousedícími obcemi i celým regionem.  V rámci svých projektů umějí efektivně využívat a čerpat finanční prostředky a tím vylepšovat svou obec. Společná práce všech zúčastněných přináší ovoce.  Citlivě se povedlo moderně vybavit, rozšířit a bezbariérově upravit budovu školy, a tak vznikla kvalitní vzdělávací instituce. Rekonstrukcí obecního úřadu, byly vytvořeny bezbariérově přístupné prostory pro zdravotnické zařízení. Všechny generace mohou využít komunitní polyfunkční centrum s denním stacionářem pro seniory a zázemím pro terénní služby. Nachází se zde reprezentativní sál, který mohou využívat všechny spolky. Dalším příkladem inovativních projektů je promyšlený systém odměn za úspěšné snižování množství odpadu jednotlivých domácností. Obci Ratiboř se podařilo vybudovat řadu „mostů“, které spojují jednotlivé projekty do uceleného a udržitelného rozvojového vztahu, který je velkým přínosem jak pro obyvatele samotné obce, tak i pro celý region.

Thallwitz, Sachsen, Deutschland, baut durch mutiges, innovatives und vor allem eigen­initiiertes kooperatives Handeln in lokalen, regionalen und internationalen Netzwerken wegweisende Brücken in die Zukunft. Besonders erwähnenswert sind das Wassergut Canitz, das als Ausbildungsbetrieb ökologische Landwirtschaft auf 750 Hektar im Trinkwasser­schutz­gebiet erforscht und betreibt, die Wurzener Land-Werke, in denen vier Kommunen in einem Unternehmen synergetische, nachhaltige und die Region stärkende Energiewirtschaft und

Breitbandausbau betreiben und dabei CO2-neutraler „Geopark Porphyrland“ werden wollen, Verwaltungs- und Versorgungskooperationen im Bündnis „Meine Zukunft im Wurzender Land“, das Jugendparlament, das Projekt SAULIS, für das in Nachbarschaft zum Geoportal Herrenhaus Röcknitz ein ehemaliger Rennstall saniert und zu einem Co-Working und Co-Living-Space ausgebaut wurde, die „DorfBauKulTouren“, die per Rad Interesse für Leer­stände im Muldenland wecken, Kunstaktionen des FAIL Fine Arts Instituts Leipzig, die gesell­schaftliche Auseinandersetzung und die Kunstszene vor Ort stärken, das „Multiple Haus“ in der Alten Dorfschule Böhlitz, die von Kirche und Gemeinde gemeinsam sanierte und bespiel­te KulturKirche Nischwitz. Alle diese und noch zahlreiche weitere Maßnahmen und Projekte bieten im großen wie kleinen Maßstab herausragende Anregungen für nachhaltige Erneue­rung trotz großer Herausforderungen.

Europäischer Dorferneuerungspreis in Silber für besondere Leistungen in zahlreichen Bereichen der Dorf- oder Gemeinde-entwicklung
European Village Renewal Award in Silver for exceptional achievements in multiple areas of village or municipal renewal

Kötschach-Mauthen, Kärnten, Österreich, zeichnet sich durch ein großes, bestens genutztes unternehmerisches Potenzial aus. Herausragend ist dabei das außerordentliche Niveau der alternativen Energieerzeugung, weshalb Kötschach-Mauthen auch KlimaEnergieModellregion ist. Auch in der Direktvermarktung, bei der Umnutzung der Industriehalle oder des leerstehen­den Hotels ebenso wie mit dem Naturcamping setzen UnternehmerInnen starke Signale. Die Gemeinde bemüht sich, diese Impulse aufzugreifen und führt Stakeholder zusammen, um die Region durch gemeinsame Projekte zu stärken. Im Tourismus setzt man auf Nachhaltigkeit. So verfügt die Gemeinde seit 2011 über das Label des „Bergsteigerdorfes“, das sich an den Leit­linien der Alpenkonvention orientiert. Es wird ein aktives Standortmarketing betrieben, über den „Feinspitzweg“ werden regionale ProduzentInnen gefördert und über das Projekt „Bio – Bin in Ordnung“ finden ProduzentInnen Möglichkeiten der Direktvermarktung und Bewusst­seinsbildung. Die Gemeinde ist seit 2015 auch „Slow Food Travel Region“. Das soziale Mitein­ander ist durch zahlreiche Vereine geprägt, wobei die Ortsgruppe des Alpenvereins in der Jugendförderung wiederholt besondere Impulse setzt. Ein außergewöhnliches Projekt sind die Schautafeln zur Geschichte einzelner Häuser, die inhaltlich und grafisch attraktiv präsentiert werden.

Krobia, Woiwodschaft Großpolen, Polen, beeindruckt als Gemeinde mit außergewöhnlich hohem sozialen Engagement und legt zudem als aktives Mitglied des polnischen Netzwerks für ländliche Entwicklung und Erneuerung den Fokus klar auf gemeinde- und grenz­über­schreitende Zusammenarbeit. Unter der Zielsetzung der wirtschaftlichen und sozioökono­mischen Entwicklung setzt die 12.000 EinwohnerInnen zählende Gemeinde auf Wissens­vermittlung und Kultur und schafft mit dem „Lokalen Zentrum für Popularisierung von Wissen,

Bildung und Innovation“ sowie mit dem Neubau des Kulturzentrums KROB_KULT für den entsprechenden baulichen Rahmen. Mit der ins Leben gerufenen und mehrfach ausge­zeichneten Sozialgenossenschaft ECOSS bekennt sich die gemeinwohlorientierte Gemeinde Krobia zudem zu Integration und mit dem vorbildlichen Sozialdienstzentrum zu Inklusion. Sie zeichnet sich auch durch eine nicht selbstverständliche Unterstützungs- und Hilfsbereitschaft für Geflüchtete aus der Ukraine aus. Als Teil des Energie-Clusters „Grüne Energie für Südwest-Großpolen“ beschreitet Krobia selbstbewusst seinen Weg aus fossiler Energie hin zu zukunfts­weisenden neuen Technologien.

Krobia, województwo wielkopolskie, Polska, Gmina Krobia imponuje, jako środowisko o wyjątkowo wysokim zaangażowaniu społecznym i bogatym życiu kulturalnym. W gminie tej kultywowana jest tradycja unikalnej  kultury biskupiańskiej. Przez  aktywne uczestnictwo w pracach Polskiej Sieci Odnowy i Rozwoju Wsi gmina włącza się również we współpracę ponadgminną i transgraniczną. Mając na celu rozwój społeczno-gospodarczy, społeczność gminy licząca 12 000 mieszkańców koncentruje się na transferze wiedzy i kulturze, tworząc do tego odpowiednie ramy strukturalne takie, jak Lokalne Centrum Popularyzacji Nauki Edukacji i Innowacji, Krobskie Centrum Usług Społecznych, Gminne Centrum Kultury i Rekreacji, Centrum Edukacyjno-Biblioteczno-Kulturalne KROB_KULT. Społeczność gminy Krobia jest zorientowana na dobro wspólne i integrację społeczną. W tym obszarze działa wielokrotnie nagradzana za swoją aktywność  Spółdzielnia Socjalna ECOSS. Wyrazem społecznego zaangażowania mieszkańców gminy Krobia jest też pomoc i wsparcie dla uchodźców z Ukrainy. W ramach klastra energetycznego „Zielona energia dla południowo-zachodniej Wielkopolski” Krobia pewnie kroczy drogą od energii kopalnej do przyszłościowych nowych technologii.

Laa an der Thaya, Niederösterreich, Österreich, beeindruckt durch einen Entwicklungs­prozess, der vor allem auf die Verbesserung von wirtschaftlichen Perspektiven und die Steigerung der Lebensqualität durch zeitgemäße soziokulturelle Einrichtungen abzielt. Insbesondere der Bau der Thermenanlage ist als mutiger Schritt und Initialzündung zu erachten, die ungünstige Lage am vormals Eisernen Vorhang hinter sich zu lassen. Im Sog dessen konnten sich mehrere Initiativen im sanften Tourismus, im Gewerbe und landwirt­schaftliche Innovationen entwickeln, allen voran die Wiederentdeckung des Hanfanbaus, inklusive Veredelung und Vermarktung. Auch die Organisation des jährlichen „Zwiebel-Festes“ als großes Regionsfest ist hier anzuführen. Vorbildlich sind der inklusive Umgang mit behinderten Menschen und mehrere Kunst- und Bildungsinitiativen, etwa die neue Stadtbibliothek, die Freilichtgalerie im ehemaligen Bürgerspital und die Revitalisierung mehrerer historischer Gebäude, allen voran der Burg. Die multifunktionale Gestaltung öffentlicher Grünräume – als herausragend ist der Motorik-Park in unmittelbarer Nähe zum neu errichteten Gesundheitszentrum anzuführen –, die Anbindung eines benachteiligten Stadtteiles durch die Fußgängerbrücke „Skywalk“, Maßnahmen zum Klima- und Umwelt­schutz sowie die interkommunale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit sind Beleg für eine zukunftsweisende Entwicklung.

Markt Waldthurn, Bayern, Deutschland, zeichnet sich durch einen über Jahre kontinuierlich gegangenen, von bürgerschaftlichem Engagement getragenen und ExpertInnen begleiteten Entwicklungsweg aus. Besonders mutig ist die Teilnahme am bayerischen Programm „Innen statt Außen“, im Zuge dessen sie sich für die Dauer von zwölf Jahren dazu verpflichtet hat, kein neues Bauland auszuweisen und stattdessen die Innenentwicklung zu forcieren. So wurden bereits einige Gebäude im Ortskern erfolgreich reaktiviert und Leerstände beseitigt. Als besonders gelungen darf die sensible Sanierung eines Eckgebäudes und seine Umfunktio­nierung in ein Fitness- und Physiotherapiezentrum erwähnt werden, auch der nach einer Sanierung entstandene, von einer bürgerschaftlichen Gemeinschaft betriebene Marktladen, der auch als Poststelle, Restaurant, Trafik und sozialer Treffpunkt fungiert ist erwähnens­wert. Die Gemeinde ist darüber hinaus innovativ in der Nutzung alternativer Energien tätig, sie betreibt ein Hackschnitzel-Nahwärmenetz und setzt außerdem verstärkt auf Photo­voltaik. Herausragend sind schließlich die Etablierung eines Reha-Zentrums für Suchtkranke mitten im Ort und die proaktive Einbindung von dessen BewohnerInnen in das dörfliche Leben, etwa bei der Unterstützung von SeniorInnen. Die Lebensqualität ist Markt Waldthurn konnte schließlich durch eine Reihe miteinander verzahnter Maßnahmen deutlich gesteigert werden.

Popielów, Woiwodschaft Opole, Polen, schöpft seine tief verwurzelte Toleranz und überaus hohe Kooperationsbereitschaft wohl aus seiner Geschichte und geografischen Lage im ehemaligen Schlesien. Veranlasst durch die verheerende Flutkatastrophe der Oder im Jahr 1997 sowie eine von Abwanderung geprägte und schwächelnden Wirtschaft startete Popielów einen umfassenden sozioökonomischen Entwicklungsprozess und besann sich dabei insbesondere auf seine Werte, Stärken und Naturressourcen. Dabei setzte die aus zwölf Orten bestehende und 8.000 EinwohnerInnen zählende Gemeinde auf das Potenzial der Sozial- und Verwaltungsstruktur der OrtsvorsteherInnen und Landfrauenkreise und damit auf eine selbstbestimmt agierende und generationsübergreifende Gesellschaft des Miteinanders. Als sichtbares Zeichen der positiven Entwicklung und steigenden Lebens­qualität entstand ein für jedermann frei zugänglicher großer Badeteich mit weitläufigem Freizeitareal als Treffpunkt. Zudem fördert die Gemeinde Kultur, Bildung und kindliche Förderung, in denen sie einen wichtigen Motor ihrer nachhaltigen Entwicklung sieht, und schafft im gemeindeeigenen Kulturhaus den räumlichen wie pädagogisch begleiteten Rahmen. Mit dem Nutzen von EU-Förderungen sowie dem Aufbau und der Pflege grenz­überschreitender Kooperationen und Partnerschaften mit Ländern im Osten Europas sowie mit Städten in Brasilien und USA beweisen die Menschen aus Popielów Netzwerker- und Macherqualitäten.

Popielów, województwo opolskie, Polska: Społeczność gminy Popielów swoją głęboko zakorzenioną tolerancję i niezwykle wysoką chęć współpracy czerpie ze swojej historii, wielokulturowości i położenia na historycznym Śląsku. Gmina Popielów zaczynała swój program odnowy i rozwoju wsi z trudnej pozycji spowodowanej niszczycielską powodzią na Odrze w 1997, kryzysem gospodarczym i emigracją. Kompleksowy rozwój tej gminy skoncentrowany jest na wartościach społeczno – kulturowych oraz zasobach naturalnych. Gmina Popielów składająca się z dwunastu wsi i zamieszkała przez prawie 8000 osób, opiera swój rozwój na potencjale struktury społecznej i administracyjnej oraz aktywności lokalnych liderek i liderów działających w stowarzyszeniach i Kołach Gospodyń Wiejskich. Widocznym znakiem pozytywnego rozwoju i rosnącej jakości życia, jest utworzenie dużego

ogólnodostępnego kąpieliska z przestronnym terenem rekreacyjnym, jako miejscem spotkań. Gmina Popielów promuje zrównoważony rozwój, w którym szczególną rolę odgrywa kultura  organizowana przez Samorządowe Centrum Kultury, Turystyki i Rekreacji w Popielowie oraz edukacja prowadzona w trzech szkołach podstawowych i trzech przedszkolach. Dzięki dotacjom unijnym oraz nawiązaniu i utrzymaniu partnerskiej współpracy z gminami z Niemiec, Czech i Węgier oraz miastami z Brazylii i USA, mieszkańcy gminy Popielów  tworzą sieci współpracy i umacniają postawy otwartości i przedsiębiorczości. 

Quarnebeck, Sachsen-Anhalt, Deutschland, stemmt sich als kleines Dorf in der dünn besiedelten Altmark beeindruckend gegen Abwanderung, Überalterung und Ohnmacht, indem es als eine große Gemeinschaft die eigenen Ressourcen vollumfänglich und nachhaltig nutzt und in diesem Lebensmodell aus Mehrgenerationenhilfe und Willkommenskultur attraktiv für Neue und Neues ist. Als Teil des Biosphärenreservates Moor Drömling sind Umwelterziehung, Blühstreifen, eine Geburtenwiese mit alten Obstsorten, Insektenhotels, Nistplätze gefährdeter Vogelarten im ehemaligen Trafoturm, eine zertifiziert nachhaltige Waldbewirtschaftung fester Bestandteil des Dorflebens. Ein Biolandwirtschaft- Erlebnishof lockt RadfahrerInnen und Wohnmobile aus ganz Europa in das Dorf. Der neue Schlosser­betrieb in einem ehemaligen Stall ist energieautark dank Hackschnitzelheizung und PV-Anlagen auf dem Dach. Öffentliche W-Lan-Spots und Klönbänke, kurze Wege per Rad oder lange per Rufbus, auch als gemeinschaftliche Kulturfahrten, ein selbst getragenes Gemein­schafts­haus – vieles wird klug, mit wenigen Mitteln und viel Engagement betrieben. Als Leucht­turm strahlt das alle zwei Jahre von Jugendlichen aus Quarnebeck und Umgebung veranstalteten Musik- und Familienfest „RoQ keeps equality“, das mit Installationen,
(Sofa-)konzerten und Workshops Zeichen setzt gegen Extremismus und für Dialog.

Steinberg am Rofan, Tirol, Österreich, eine Streusiedlung mit 287 EinwohnerInnen, ist es auf beeindruckende Weise gelungen, den wirtschaftlichen Niedergang nach einer touristisch geprägten Blütezeit in den 1970er Jahren zu stoppen und eine Trendwende einzuleiten. Basis dafür ist der „Wertekatalog Steinberg“, der als Leitbild für die Zukunft gilt. Dieser wurde im Rahmen der seit 2010 stattfindenden Bürgerbeteiligungsprozesse, die auch neue, innovative Methoden aufgreifen, erarbeitet. 2016 wurde ein architektonisch ansprechendes Dorfhaus gebaut, das in Verbindung mit dem Gemeindehaus und der Kirche ein wertvolles Dorfzentrum bildet. Das Bestreben nach Nachhaltigkeit spiegelt sich im Einsatz von nach­wachsenden Rohstoffen, der Einhaltung von Niedrigenergiestandards sowie dem Bau von PV-Anlagen wider. Der Ort setzt auf sanften Tourismus, der durch einen Selbstbedienungs-Bergsteigerladen im Gemeindehaus und das Qualitätssiegel des Bergsteigerdorfes gefördert wird. Die Landwirtschaft ist weitgehend auf Milchwirtschaft ausgerichtet und trägt zum intakten Landschaftsbild bei. Das gesellschaftliche Leben wird durch das Feuerwehrhaus unterstützt, in dem den Vereinen Räume für ihre Aktivitäten zur Verfügung stehen. Mit den Nachbargemeinden Achenkirch und Eben am Achensee wurde eine Community Nurse installiert, die älteren GemeindebürgerInnen zur Seite steht.

Tamsweg, Salzburg, Österreich: Das rund 5.800 EinwohnerInnen zählende Tamsweg, Bezirkshauptort des Lungau, besticht durch einen umfassenden, partizipativ geführten Entwicklungsprozess, der mit der Verkehrsberuhigung und der Schaffung einer Begegnungs­zone zur Verwirklichung eines abgestimmten Gesamtkonzeptes zur Aufwertung des Innenbereiches des Ortes geführt hat. Verschiedene Initiativen wie beispielsweise das Lungauer Kochwerk wurden ins Leben gerufen, um die Wertschätzung regionaler Produkte zu erhöhen, um KonsumentInnen, ProduzentInnen und VerarbeiterInnen zusammenzu­führen und um durch gemeinsames Kochen Brücken zueinander zu bauen. Tamsweg ist seit 1994 Mitglied bei Klimabündnis Österreich, Teil des seit 2012 bestehenden UNESCO Biosphärenparks und zudem in die 2017 geschaffene Klima- und Energiemodellregion (KEM) Lungau eingebunden. Das Schloss Kuenburg, ein vorbildlich sanierter historischer Ansitz, beherbergt als Ort der Begegnung die Musikschule, Probelokale für die Blaskapelle und Chöre, eine Einrichtung zur Integration von Langzeitarbeitslosen, Veranstaltungsräume und anderes mehr, das zur Erhöhung der Lebensqualität beiträgt. Tamsweg ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie das gesellschaftliche Leben und Herausforderungen des Wandels mit institutionellen und gesellschaftlich gewachsenen Strukturen gemeistert werden können.

Zalk, Niederlande: Zalk hat keine Brücke, Zalk ist die Brücke! Das Gemeindezentrum «Up de Steege» steht symbolisch für den starken Zusammenhalt, die Gastfreundschaft und den hohen Gestaltungswillen der Menschen in Zalk. Auf beeindruckende und umsichtige Weise wurde es vollumfänglich in Freiwilligenarbeit und aus Recycling-Materialien erstellt. Seine Multifunktionalität bietet unter anderem Raum für die Sportvereinigung Zalk, für Konzerte, Theater und Feste, eine Spielgruppe, Physiotherapie und sogar ein Studio des lokalen TV-Senders und einen Treffpunkt für die Jugendlichen. In Zalk werden gemeinschaftlich lokale Lösungen für lokale und globale Herausforderungen gesucht und koordiniert durch die Vereinigung «Dorpsbelangen Zalk» proaktiv umgesetzt. Nachbarschaft und Inklusion werden in Zalk mit den Initiativen «Zalk helpt Zalk» und «Zalk helpt Oekraïne» großgeschrieben. Biodiversität und Nachhaltigkeit haben einen hohen Stellenwert. So haben sich 29 Haus­haltungen in der Genossenschaft «Durzaam Zalk» zusammengefunden und auf dem Dach des Gemeindezentrums 250 Solarpanels installiert. Der 2022 partizipativ erarbeitete Dorf­plan 2030 steht für eine Fortführung und Weiterentwicklung des bisher Erreichten: für ein nachhaltiges und lebenswertes Zalk, das Jung und Alt, Bekannte und Fremde auch in der Zukunft vereint.

Zalk Nederland, heeft geen brug, Zalk is de brug! De brug als symbool van samenhang. Het multifunctioneel dorpshuis “An de Steege” is een synoniem van de sterke gemeenschapszin, de gastvrijheid en de drive om als dorp verder te komen. Op indrukwekkende en ook omzichtige wijze wird het volledig door vrijwilligers uit gerecyclede materialen opgetrokken. In het multifunctionele dorpshuis is plaats voor de sportvereniging Zalk, voor concerten, theater en festiviteiten. Een toneelgroep, fysiotherapie en zelfs een studio voor de lokale TV en een ontmoetingsplek voor jongeren is er te vinden. In Zalk worden eigen oplossingen gezocht voor zowel lokale alswel meer universele vraagstukken. Coördinatie daarvan vindt plaats door “Dorpsbelangen Zalk”, zo ook de uitvoering daarvan. Het nabuurschap en inclusie (“Iedereen doet mee”) worden in Zalk met hoofdletters geschreven. Kenmerkende voorbeelden zijn “Zalk helpt Zalk” en “Zalk helpt Oekraïne”. Biodiversiteit en duurzaamheid staan hoog in het vaandel. 29 huishoudens in Zalk hebben zich verbonden in “Duurzaam Zalk” en op het dak van het multifunctioneel dorpshuis zijn 250 zonnepanelen geïnstalleerd. De in 2022 in samenspraak met de inwoners uitgewerkte Dorpsplan 2030  is een voortzetting en doorontwikkeling van het tot nu toe bereikte in het dorp; voor een duurzaam en leefbaar Zalk, dat jong en oud, bekenden en vreemden, ook in de toekomst verenigt.

Europäischer Dorferneuerungspreis in Bronze für einzelne oder mehrere besonders überzeugende Entwicklungsprojekte
European Village Renewal Award in Bronze for one or several exeptional development projects

Dissen/Dešno, Brandenburg, Deutschland, konnte sich aufgrund seiner Lage in einem ausgewiesenen Vogelschutzgebiet mit großer Storchenpopulation sowie dank seines starken Traditionsbewusstseins und der noch vorhandenen und aktiv gepflegten Kultur der Sorbischen bzw. Wendischen Minderheit erfolgreich wie überzeugend als Storchen- und Museumsdorf positionieren. In starker Identifikation mit der Sprache, Geschichte und Tradition wird die sorbische/wendische Kultur nicht nur im Heimat- und Freilichtmuseum liebevoll vermittelt, sondern findet auch in den Ortsteil-, Straßen,- und Hofnamen Ausdruck und wird in der Brauchtumspflege am Leben erhalten. Vorbildhaft werden in diesem Zusammenhang auch die Ortssatzungen für die Baugestaltung als Instrument des Ortsbild­schutzes und die Bemühungen zum Erhalt der typischen Torhaushöfe gesehen. In einem sensiblen Umgang mit dem Biosphärenreservat Spreewald fand im Jahr 2006 zudem ein umfassendes wie beispielgebendes Renaturierungsprojekt der Spreeauen statt, im Zuge dessen auch der Auerochse als sichtbares Zeichen einer nachhaltigen Landwirtschaft wieder etabliert wurde. Mit den aktuellen Bestrebungen zur Umsetzung alternativer Energie­lösungen spannt die lediglich 680 EinwohnerInnen zählende Ortschaft Dissen/Dešno, die gemeinsam mit Striesow/Strjažow eine Gemeinde bildet, zukunftsweisend eine Brücke zwischen Tradition und Innovation.

Egyek, Ungarn: Die Gemeinde Egyek hat es trotz einer ausgesprochen schwierigen Ausgangssituation geschafft, einen bemerkenswerten Entwicklungs­prozess in Gang zu setzen, der von hohem sozialen und kulturellen Bewusstsein getragen wird. Besonders zu erwähnen sind die vielfältigen und miteinander verzahnten Bemühungen zum Aufbau einer neuen, von Vertrauen getragenen Gesellschaft. Mit der Revitalisierung vorhandener Bau­substanz, der Errichtung neuer Infrastruktur und der Schaffung hervorragender sozialer Einrichtungen für alle Generationen wird nicht nur die lokale Wertschöpfung gestärkt, sondern werden auch die Attraktivität des Ortes und die Lebensqualität erhöht – Ärztehaus, Vereinshaus, Fitnessstudio, Haus der Chancen, Hebammenhaus und Kreativhaus sind nur einige Beispiele dafür. Beschäftigungsprogramme, die Hebung des Sicherheitsgefühls durch die Errichtung eines preisgekrönten Hundeheimes für streunende Hunde und die Wieder­belebung des traditionellen Handwerks sind ebenfalls nennenswert. Die Sanierung wert­voller Bausubstanz oder des jüdischen und des christlichen Friedhofs zeigen, dass auch der Pflege des kulturelle Erbes große Bedeutung beigemessen wird.

Egyek, Magyarország: A kiinduló helyzet súlyossága ellenére Egyek figyelemre méltó fejlődési folyamatot vitt véghez az elmúlt időszakban, köszönhetően a rendkívül tudatos társadalmi és kulturális fejlesztéseknek. Különösen figyelemre méltóak Egyek erőfeszítései a társadalom megújítására és megerősítésére, mely az emberek egymás iránti bizalmán alapul. A régi épületek megújítása és revitalizációja, a hiányzó infrastruktúra kiépítése és a valamennyi generáció számára ellátást biztosító, magas színvonalat képviselő szociális létesítmények létrehozása nem csupán új értékeket hozott létre, hanem a falu vonzerejét és a helyi életminőséget is növeli – néhány példa ezen intézmények közül az egészségház, a művelődési ház, a fitneszterem, az Új Esély Központ, a védőnői szolgálat vagy az alkotóház. A foglalkoztatási programok, a közbiztonság megerősítése a számos díjat elnyert kutyamenhely építésén keresztül és a hagyományos mesterségek újjáélesztése szintén említésre méltó. Az értékes épületek vagy a zsidó- és a katolikus temető rehabilitációja is azt mutatja, hogy Egyeken a kulturális örökség megőrzése és gondozása kiemelt jelentőségű.

Kláštor pod Znievom, Slowakei: Der Gemeinde Kláštor pod Znievom ist es nach Start eines Entwicklungsprozesses ab 2015 mit neuer Gemeindeführung und den Bürgergemeinschaften gelungen, ein umfassendes Sanierungsprogramm für Infrastruktur, öffentliche Gebäude, Gesundheitswesen sowie den Hochwasser- und den Umweltschutz zu starten und einen Bebauungsplan zu erstellen. Zudem wurde ein eigenes Müll- und Abfallmanagement eingerichtet und das lokale Mineralwasser wird in recyclebaren Flaschen abgefüllt. In Kindergarten und Grundschule wird in eine moderne und hochwertige Ausbildung investiert. Zur wirtschaftlichen Stärkung sollen die Wiederbelebung des Heilpflanzenanbaus und die Ölzubereitung, eine lokale Milch- und Bäckereiproduktion, die Regionalvermarktung sowie der Tourismus weiter forciert werden. Bemerkenswert sind die hohen Förderungen, die für die umfangreichen Investitionen durchgesetzt werden konnten. Im Kloster sorgt die Bürger­gemeinschaft „Guter Schäfer“ für rund 400 obdachlose Menschen, die in der Landwirtschaft sowie bei der Pflege der öffentlichen Flächen eine Beschäftigung finden und integriert werden. Die Bürgergemeinschaft „Morgendämmerung“ hat ein Frauenhaus eingerichtet. In sechzehn Vereinen werden kulturelle und sportliche Veranstaltungen für alle BürgerInnen durchgeführt.

Kláštor pod Znievom, Slovensko: V obci Kláštor pod Znievom sa po začatí rozvojového procesu od roku 2015 v spolupráci s novým vedením obce a jej obyvateľmi podarilo vytvoriť plán rozvoja a spustiť komplexný program obnovy infraštruktúry, verejných budov, zdravotnej starostlivosti, protipovodňovej ochrany a ochrany životného prostredia. Okrem toho bol zavedený systém separovaného odpadového hospodárstva a miestna minerálna voda sa plní do recyklovateľných fliaš. Investuje sa do moderného a kvalitného vzdelávania v materských a základných školách. Na oživení hospodárstva sa podieľa pestovanie liečivých rastlín, príprava oleja, miestna mliekáreň a pekáreň.Tieto aktivity posilňujú regionálny marketing a cestovný ruch. Dotácie, ktoré obec nadobudla za rozsiahle investície sú pozoruhodné. Občianske združenie „Dobrý pastier“ sa v budove kláštora stará o približne 400 ľudí bez domova. Nachádzajú tu zamestnanie a sú začlenení do poľnohospodárstva, ako aj do údržby verejných priestranstiev. Občianske združenie „Brieždenie“ zriadilo útulok pre ženy. V obci je približne 16 združení, ktoré organizujú kultúrne a športové podujatia pre všetkých občanov.

Maldingen, Ostbelgien, Belgien, zeichnet sich durch ein ständig wachsendes Engagement für den Ort, ein breites kulturelles Angebot und erfolgreiche Bemühungen, alle Alters­gruppen in die Partizipationsprozesse und in das Dorfleben zu integrieren, aus. Getragen und koordiniert werden die Aktivitäten von der Dorfgruppe, in der alle Vereine sowie Ehren­amtliche verschiedenster Interessengruppen vertreten sind. Auf dieser Basis wurden bemer­kens­werte Ergebnisse in den Themenbereichen Bewahrung der Tradition, Verbesserung der Verkehrssicherheit, Stärkung der Identität und des Selbstbewusstseins der Bevölkerung, Sensibilisierung für Natur und Umwelt sowie Förderung des Miteinanders der Generationen erreicht. Auch die Initiativen zur touristischen Belebung des Ortes verdienen Erwähnung. Räumlicher Kristallisationspunkt ist das Vereinslokal, das für alle offen ist und als Infor­mations- und Kommunikationsdrehscheibe wirkt. Mit der Umnutzung und Neugestaltung öffentlicher Räume entstanden ergänzende Begegnungsräume. Eine starke, aktive und von Solidarität gekennzeichnete lokale Gemeinschaft ist in Maldingen nicht nur Mittel, sondern auch Zweck. Eine Grundhaltung, die weit über den Ort hinaus zukunftweisend ist und wesentlich für die Lebensqualität verantwortlich ist.

Rautio, Finnland, mit ca. 600 Einwohner ist Teil der Großgemeinde Kalajoki im Norden Finnlands. Generell handelt es sich um eine sehr strukturschwache Region. Rautio ist es gelungen in einem bemerkenswerten Dorferneuerungsprozess – der von allen Bewohnern (welche auch Vereinsmitglieder sind) getragen wird wesentliche Schlüsselprojekte zur Steigerung der Lebensqualität in Rautio umzusetzen. So wurde ein Gebäude zum „Rathaus“ umfunktioniert, indem man in einen Rathausturm als Symbol aufgebaut hat. Einige Meter weiter wurde ein Multifunktionaler Supermarkt etabliert. In diesem Gebäude ist auch Kantine, Trafik, Postfiliale und künftig ein Frisör untergebracht. Dieser wird durch eine Kooperative betrieben. Gerade am Fertigwerden ist ein Multifunktionales Schul- und Veranstaltungszentrum samt Fitnesszentrum und Sauna. Somit ist es in den letzten Jahren erfolgreich gelungen eine massive Abwanderung zu verhindern und junge Menschen in der Gemeinde zu halten.

Rautio, Finland, with around 600 inhabitants is part of the greater municipality of Kalajoki in the northern part of Finland, an in general structurally very weak region. Within a remarkable village renewal process Rautio has successfully implemented some essential key projects to increase the quality of life. All these projects have been supported in an impressive way by all residents, who are also members of the association advancing the village development. One of the buildings was converted into a “town hall” by adding a tower as the typical town hall’s symbol. A few meters away a multifunctional supermarket has been established, which also houses a canteen, a tobacco shop, the local post office and soon also a hairdresser. This multifunctional center is run by a cooperative. Shortly before completion there’s also another multifunctional building: the school and event center including also a gym and a sauna for recreation. Thus, in recent years, it has been possible to prevent successfully a massive emigration and to keep young people in the community.

Šumvald, Region Olmütz, Tschechien, ist es aufgrund eines ganzheitlichen und partizipa­tiven Entwicklungsprozesses gelungen, das bürgerschaftliche Engagement vor Ort zu stärken, gemeinschaftliche Einrichtungen zu schaffen und den Umwelt- und Klimaschutz zu fördern. Das dörfliche Gemeindeleben wird von vielen aktiven Vereinen, Initiativen und unternehmerischen Menschen vor Ort geprägt, die in beeindruckender Art und Weise zu einem engagierten, generationenübergreifenden Miteinander beitragen; das hat sich besonders auch nach der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2020 gezeigt. Zudem wird ein besonderes Augenmerk auf den Klima- und Umweltschutz in der Gemeinde gelegt, wie beispielsweise durch energetische Sanierungen, vorbeugenden Hochwasserschutz, Planung eines Gemeinschaftssolarkraftwerks oder Bewusstseinsbildung der Bevölkerung. Besondere Erwähnung verdienen die Bildungseinrichtungen der Gemeinde, Schule und Kindergarten, deren Bestand gesichert werden konnte und die eine wichtige Funktion im gesellschaftlichen Leben übernehmen, die Generationen nachhaltig miteinander verbinden und eine Brücke in die Zukunft bauen. Der Weg, den Šumvald eingeschlagen hat, weist in die richtige Richtung und wird bei konsequenter Fortsetzung nachhaltig die Lebensqualität im Ort steigern.

Šumvald, Olomoucký kraj, Česká republika: Díky ucelenému a participativnímu procesu rozvoje se Šumvaldu podařilo posílit místní občanskou angažovanost. Vytvořit komunitní zařízení a podporovat ochranu životního prostředí a klimatu. Aktivní spolky tvoří komunitní život. Iniciativní a podnikaví lidé přispívají k angažované mezigenerační pospolitosti. To se projevilo zejména po povodních v roce 2020. Kromě toho je v obci věnována zvláštní pozornost ochraně klimatu a životního prostředí, jako například formou energeticky účinných rekonstrukcí, budováním preventivní protipovodňové ochrany, plánování komunitní solární elektrárny a  celkové zvyšování informovanosti obyvatel. Podařilo se udržet školu a školku, jejichž existence byla ohrožena. Tato zařízení plní důležitou funkci ve společenském životě, spojují generace a vytvářejí most do budoucnosti. Cesta, kterou se Šumvald vydal, jde správným směrem, a pokud tak bude důsledně pokračovat, trvale bude zvyšována i kvalitu života v obci.

Lobende Anerkennung
Laudatory Recognition

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