„Aufbruch zur Einzigartigkeit“

8. Oktober 2004

Der Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis wurde 1990 von der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung ins Leben gerufen und wurde bereits zum achten Mal vergeben. Nach Dorfbeuern in Salzburg (1990), Illschwang in Bayern (1992), Steinbach an der Steyr in Oberösterreich (1994), Beckerich in Luxemburg (1996), Obermarkersdorf in Niederösterreich (1998), Kirchlinteln in Niedersachsen (2000) und dem Großen Walsertal in Vorarlberg (2002) darf jetzt auch Ummendorf in Sachsen-Anhalt über den Gewinn des Europäischen Dorferneuerungspreises jubeln.

Der Wettbewerb 2004 stand unter dem Motto „Aufbruch zur Einzigartigkeit“ und forcierte damit jene ländlichen Gemeinden und Regionen in Europa, die ihre Unverwechselbarkeit und Einzigartigkeit in äußerer Erscheinung und innerer Qualität gerade in Zeiten der Globalisierung und internationalen Vereinheitlichung als unverzichtbaren Wert erkannt haben und in dynamischen Entwicklungsprozessen zu sichern versuchen. Ein hoher Anspruch, dem eine große Zahl der 32 Wettbewerbsgemeinden aus ebenso vielen europäischen Regionen auch tatsächlich gerecht wurde.

Die ländlichen Räume Europas beziehen ein Gutteil ihres speziellen Reizes und ihres Entwicklungspotenziales aus ihrer Eigenart und Vielfältigkeit. Ein Umstand, der es den Juroren im Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis 2004 nicht gerade leicht gemacht hat., Vergleiche zu ziehen und Sieger zu küren. Dazu kommt, dass sich die natürlichen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen höchst unterschiedlich präsentieren und „das Wesentliche für das Auge unsichtbar ist“. Aber bei allen Unwägbarkeiten und Differenzierungen steht das Verbindende und Allgemeingültige weit über dem Trennenden, gibt es ein übergeordnetes, gemeinsames Ziel: die nachhaltige Sicherung der dörflichen Lebensräume. Der Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis unterstützt die Akteure auf diesem Weg, indem er zum Erfahrungsaustausch anregt, die Fähigkeit, sich zu präsentieren, fördert und sich als effizientes PR-Instrument für die Anliegen der ländlichen Bevölkerung erweist.

Ich freue mich sehr, dass wir das Fest der Preisverleihung im Großen Walsertal feiern durften und bedanke mich bei unseren Freunden aus Vorarlberg für die großartige Gastfreundschaft. Allen Preisträgern und Gästen wünsche ich, dass die interessanten, stimmungsvollen und fröhlichen Stunden der Begegnung ihnen ein Stück Motivation und Zukunftsmut für ihr Engagement für die ländliche Lebenswelt mit nach Hause gegeben haben.

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll Vorsitzender der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, Wien, Österreich