Stadt und Land als Lebens- und Arbeitsräume sind naturgemäß von großen Unterschieden gekennzeichnet – mit spezifischen Vorzügen und Schwächen beiderseits. Nicht selten mangelt es in ländlichen Regionen an grundlegenden Infrastrukturen, was zu deutlichen Nachteilen für die Bewohner:innen führt.

Die Dorferneuerungskonferenz 2025 der Europäischen ARGE Landentwicklung geht der Frage nach, wie es gelingen kann, nicht gleichartige, aber gleichwertige Lebensbedingungen in Stadt und Land zu schaffen? Im Zentrum stehen dabei Best-Practice-Beispiele aus NÖ sowie anderen Regionen Österreichs und Europas. Darüber hinaus werden die Vorsitzende der ARGE und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sowie Univ.-Prof. Nadja Häupl (Universität Anhalt und Vorsitzende der Jury zum Europäischen Dorferneuerungspreis) und Univ.-Prof. Manfred Miosga (Universität Bayreuth und Vorsitzender der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum) zu Wort kommen.

Mit Niederösterreich feiert eines der Gründungsländer der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, das seit Jahrzehnten zu den aktivsten und prägendsten Mitgliedsregionen zählt, am 12. September 2025 auf Schloss Luberegg in Emmersdorf an der Donau das 40-Jahr-Jubiläum seines Dorferneuerungsprogrammes.

Die diesjährige Studienfahrt der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung präsentiert einige herausragende Beispiele der Dorf-, Gemeinde- und Stadtentwicklung in Niederösterreich. Die Bus-Exkursion startet in Amstetten, führt weiter über die Gemeinden Purgstall an der Erlauf, Reinsberg, Waidhofen an der Ybbs sowie Artstetten-Pöbring und mündet – nach Besichtigung des berühmten Barockensembles Stift Melk als einem der touristischen wie auch geistlichen Zentren der Region – in die halbtägige Konferenz „WERTvolle Ideen für gleichWERTige Lebensräume“ auf Schloss Luberegg in Emmersdorf an der Donau.

Das erste online Dorferneuerungsfrühstück am 6. August 2025, 8:30 bis 10:00 Uhr, beschäftigt sich mit der Notwendigkeit und den Möglichkeiten, leerstehenden Gebäuden – privaten, gewerblichen wie auch öffentlichen – neues Leben einzuhauchen. Sei es durch die Schaffung von öffentlichen Einrichtungen zur Daseinsvorsorge und neuen sozialen und kulturellen Treffpunkten, durch die Aktivierung von neuem Wohnraum oder das Etablieren neuer Optionen für Wirtschaftstreibende vor Ort.

Im Rahmen des „Internationalen Kongresses zur Erneuerung und Entwicklung der Dörfer“ von 8. bis 10. Mai 2025 in Posen, der größten Veranstaltung im Rahmen der polnischen EU-Ratspräsidentschaft, mit mehr als 4.000 nationalen wie internationalen BesucherInnen, über 50 hochkarätigen Vortragenden aus weiten Teilen Europas und zahlreichen regionalen Ausstellern, die vom polnischen Landwirtschaftsministerium ausgerichtet wurde, bekam auch die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung Gelegenheit sich im Plenumssaal zu präsentieren und ihre Positionen vorzustellen.

Marschälle und Marschallinnen (Landeshauptleute/MinisterpräsidentInnen) sowie Vorstandsmitglieder (Regierungsmitglieder) und führende Beamte von 10 der 16 polnischen Woiwodschaften folgten vergangenen Donnerstag, dem 8. Mai 2025, der Einladung der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung zu einem Get-together in der großpolnischen Hauptstadt Posen. Auch RepräsentantInnen mehrerer Mitgliedsregionen und des ExpertInnenbeirates der ARGE, darunter stv.-Vorsitzender Minister a.D. Thomas Schmidt aus Sachsen, sowie Vertreter von Universitäten in Leipzig und Posen wohnten der Zusammenkunft, die von Ryszard Wilczynski in seiner Funktion als Stellvertreter der Vorsitzenden, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, moderiert wurde, bei.

Von 8. bis 10. Mai findet in Posen (PL) im Rahmen der polnischen EU-Ratspräsidentschaft ein Kongress des polnischen Landwirtschaftsministeriums statt, der sich intensiv der Erneuerung und Entwicklung der Dörfer und ländlichen Räume widmen wird. Im Rahmen dieser Tagung lädt die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung auch zu einem Meeting zur Fortsetzung des Dialogprozesses zu Gegenwart und Zukunft der ARGE ein. Der Fokus wird dabei auf der mittel- und langfristigen Weiterentwicklung des Europäischen Dorf­erneuerungspreises liegen. Und, weil nach dem Wettbewerb (der letzte fand 2024 statt) zugleich vor dem Wettbewerb ist, gilt es dabei auch, die Parameter für die Auslobung des Europäischen Dorferneuerungspreises 2026 auszuarbeiten und vorzubereiten. Darüber hinaus wird das Meeting aber auch Zeit und Gelegenheit zum unverzichtbaren Networking und europaweiten Erfahrungsaustausch bieten.

Unter dem Motto „Lust auf Zukunft“ wurde der diesjährige Wettbewerb – in seiner bereits 18. Auflage seit 1990 – von der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung ausgelobt, durchgeführt und vorigen Freitag wurden die Preise feierlich verliehen. Rund 700 Menschen aus rund 30 euro­päi­schen Ländern und Regionen, unter ihnen zahlreiche ranghohe Politiker:innen sowie Ver­treter:innen aus Gesellschaft und Wirtschaft aus ganz Europa, wohnten der Preisverleihung in der süd­burgen­ländischen „Stadt des Friedens“ Stadtschlaining bei, die den Bewerb 2022 für sich entschei­den konnte. Der stimmungsvolle Festakt mit der Übergabe der Preise an die 21 Teilnehmer des Wett­bewerbs 2024, allen voran an die mittelböhmische Gemeinde Kostelní Lhota als Gesamtsiegerin, war in ein drei­tägiges Fest der Begegnung eingebunden. Von Donnerstag bis Sonntag erwartete die Gäste ein höchst abwechslungsreiches Programm mit Exkursionen, Workshops, Vorträgen, Stadtspazier­gängen und kulturellen Darbietungen. Sowohl Gastgeber als auch Teilnehmer hatten Gelegenheit, ihren Ort, ihre Gemeinde oder Region zu präsentieren, Know-how und Erfahrungen auszutauschen und regions- und grenzüberschreitende Kontakte aufzubauen und Netzwerke zu knüpfen.

Das Motto des Europäischen Dorferneuerungspreises 2024 „Lust auf Zukunft“ ist gleichzeitig auch jenes, das für die Preisverleihung und das begleitende dreitägige Rahmenprogramm vom 12. bis 14. September 2024 in Stadtschlaining, Burgenland, Österreich, gelten wird. Workshops, Exkursionen, Ausstellungen und vieles mehr werden die europäische Dorf-, Gemeinde- und Regionalentwicklung in Form von „Best practise at its best“ widerspiegeln und das Zentrum von Stadtschlaining und die gleichnamige Burg zu einem Marktplatz der Ideen und Innovationen verwandeln, wo der Erfahrungs- und Wissenstransfer und das Netzwerken im Mittelpunkt stehen. Den Höhepunkt bildet die Überreichung der Preise an die 21 Teilnehmer im Rahmen einer feierlichen Gala am 13. September. Und was natürlich auch nicht fehlen darf, ist das gemeinsame Feiern über alle Landes-, Standes- und Sprachgrenzen hinweg.

Kostelní Lhota, Středočeský kraj, CZ

„Lust auf Zukunft“ ist das Motto des diesjährigen Wettbewerbs und Inbegriff für das Geschehen in der rund 920 Einwohnende zählenden Gemeinde Kostelní Lhota. Bürgermeister, Gemeinderat, Vereine, unzählige engagierte Einwohnerinnen und Einwohner gestalten auf vielen Ebenen ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Region durch konsensgetragene Projektentwicklungen aus Analysen, Ideensammlungen, Meinungsabfragen, Erarbeitung strategischer Entwicklungsbedürfnisse, in breiter Diskussion von Konzeptionen, immer in Varianten und verstärkt durch Fachleute aus den nahen Hochschulen wie aus entfernten europäischen Netzwerken. Und dies auch in dem Wissen, dass manche Projekte heute noch nicht umgesetzt werden können oder noch weiterentwickelt werden müssen, bis sie nachhaltige Erfolge versprechen und finanzierbar sind. Die seit Jahren betriebene Politik der kleinen klugen Schritte mit großer Wirkung und das hochmoderne und bürgernahe Gemeindemanagement können Motivation und Vorbild für viele Dörfer Europas sein.