Nach zahlreichen Covid bedingten Verschiebungen wartet die begehrte Trophäe für den Europäischen Dorferneuerungspreis 2020 immer noch darauf, an jenes Dorf, jene Gemeinde oder jene Region vergeben zu werden, die den Wettbewerb, der bereits im Herbst 2019 ausgerechnet unter dem Motto „Lokale Antworten auf globale Herausforderungen“ ausgelobt worden ist, für sich entscheiden kann.

„Neben dem Studium und der Auswertung der umfangreichen Einreichunterlagen ist die Vorort-Begutachtung durch die international und interdisziplinär besetzte Jury das Herzstück des Bewertungsprozesses. Und hier sind wir in den vergangenen Monaten – Stichwort Reise- und Kontaktbeschränkungen – immer wieder im wahrsten Sinne des Wortes an unsere Grenzen gestoßen, so dass erst die Hälfte der 26 Teilnehmer aus zwölf europäischen Staaten begutachtet werden konnte“, erläutert der Vorsitzende der den Wettbewerb austragenden Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung Erwin Pröll. In den kommenden Wochen werde die Jury nun alles daran setzen, die restlichen ländlichen Gemeinwesen – von Estland bis in die Niederlande und von Norddeutschland bis Slowenien – einer Evaluierung an Ort und Stelle zu unterziehen, um bei der abschließenden Jurysitzung im Spätherbst finale Entscheidungen treffen zu können.

Know-how-Transfer seit 30 Jahren im Zentrum des Wettbewerbs

„Der Europäische Dorferneuerungspreis wird seit 1990 im Intervall von zwei Jahren vergeben und gilt mit seinem umfassenden und integrativen Ansatz europaweit als Trendsetter in der dörflichen und ländlichen Entwicklung. Die bislang weit über 300 teilnehmenden Dörfer, Gemeinden und Regionen, die hinsichtlich ihrer Vitalität, ihrer Resilienz und damit ihrer Zukunftsfähigkeit auf ökonomischer, ökologischer, sozio-kultureller, sozialer und baukultureller Ebene evaluiert worden sind, gelten vielfach als Leuchtturm-Projekte, die zum Nachahmen einladen“, lässt Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer wissen.

Seit der Austragung des ersten Wettbewerbes vor mehr als 30 Jahren stehen der Erfahrungsaustausch, das Voneinander-Lernen und die Vernetzung der Akteurinnen und Akteure im Mittelpunkt. Wohl einer der Hauptgründe dafür, dass bei den Teilnehmern, darunter auch die vier österreichischen Gemeinden Groß Schönau (NÖ), Prutz (Tirol), Trebesing (Kärnten) und Rohrbach bei Mattersburg (Burgenland), nicht nur die Spannung über den Ausgang des Wettbewerbes, sondern auch die Vorfreude auf die Preisverleihung, die im Mai 2022 in der Gemeinde Hinterstoder, die den Europäischen Dorferneuerungspreis 2018 gewinnen konnte, schon sehr groß ist. Schließlich erwartet sie dort ein stimmungsvolles Fest der Begegnung mit Menschen mit den europaweit besten Konzepten und Projekten für ihren Lebensraum.