26. September 2010

Europäischer Dorferneuerungspreis 2010 

Langenegg, Vorarlberg, Österreich

Die Bregenzerwäldergemeinde  Langenegg mit ihren 1062 EinwohnerInnen startete ihren beispielhaften Entwicklungsprozess Mitte der 1990er Jahre zunächst mit dem Ziel, die Lebensqualität in der eigenen Gemeinde deutlich zu verbessern, um der drohenden Abwanderung und dem Verlust von Dienstleistungseinrichtungen und Arbeitsplätzen entgegenzuwirken. Mit dem Beitritt zum Klimabündnis Österreich nur wenige Jahre später wurden auch der Klimaschutz und das Energiesparen wichtige Bestandteile der Aktivitäten von Gemeinde und BürgerInnenn und ziehen sich bis heue sich wie ein roter Faden durch die vielfältigen Projekte. Der hohe Grad der Vernetzung der einzelnen Maßnahmen, die unter der Prämisse stehen, einen möglichst hohen Nutzen für möglichst viele Langenegger BürgerInnen zu generieren, führte zu einem die Wettbewerbskommission im höchsten Maße beeindruckenden Ergebnis.

Unter Einbindung der Bevölkerung erarbeitet die Gemeinde zusammen mit  der Universität Innsbruck und der FH Liechtenstein ein umfassendes Entwicklungskonzept. Initialprojekt war der gemeinsame Entschluss zur Sanierung eines geschichtsträchtigen, leer stehenden Gebäudes mitten im Ortszentrum.  Parallel dazu gelang es der neu gegründeten Wirtschaftsgemeinschaft, im nunmehr vorbildlich sanierten  Objekt wichtige Dienstleistungsfunktionen wie Arzt, Apotheke und Friseur sowie drei Wohneinheiten zu etablieren – ein wichtiger erster Schritt zu mehr Lebensqualität und Identität im Ort.
Daneben wurden  zahlreiche  Projekte  auf den Weg gebracht, um eine effiziente Nutzung von Energie unter Einsatz erneuerbarer Energieträger zu etablieren. Die Nutzung der heimischen Weißtanne als Baumaterial für zahlreiche private und kommunale Bauprojekte trägt nicht nur zur Stärkung  kleinräumiger Wirtschaftskreisläufe bei, sondern  leistet auch einen wertvollen Beitrag zum ökologischen Bauen. Die hohe Qualität der Architektur wird niemals allein zum Selbstzweck, sondern beinhaltet in Langenegg immer auch die soziale und wirtschaftliche  Komponente.

Biogasanlagen, Hackschnitzelheizanlagen und eine Vielzahl an Photovoltaik- und Solaranlagen, deren Errichtung von der Gemeinde gefördert wurde, machen Langenegg  zu einem Vorreiter in Sachen Energieautarkie. Die  Energie aller Bevölkerungsgruppen – auch der Menschen mit besonderen Bedürfnissen –,  die sich in zahlreichen Aktivitäten mani¬festiert, leistet einen großartigen und unverzichtbaren Beitrag zur Ideenfindung und zur Umsetzung einer Fülle an Projekten aus unterschiedlichsten Bereichen wie etwa: Einbindung der „Langenegger Lebenshilfe Werkstätte“ in das Wirtschaftsleben, die im „Postlädle“ die Postdienste übernimmt und kunsthandwerkliche Produkte aus der Werkstätte verkauft; die Vorderwälder Mitfahrbörse; die „Langenegger Talente“ – eine Ersatzwährung, die  dazu beiträgt, das Geld in der Gemeinde zu halten; ein gemeindeeigenes Carsharing-Auto; ausleihbare Jahreskarten für den Verkehrsverbund Vorarlberg sowie ein umfassendes Sozialkonzept für junge, alte und bedürftige Mitbürger, um nur einige zu nennen.
In Langenegg wird das Motto „Neue Energie für ein starkes Miteinander“ sowohl  im Wortsinn als auch im übertragenen Sinn eindrucksvoll gelebt.

Europäischer Dorferneuerungspreis für eine ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von heraus¬ragender Qualität

Aller-Leine-Tal, Niedersachsen, Deutschland

Das Aller-Leine-Tal beeindruckt in allen Teilbereichen der Dorfentwicklung, beginnend bei dem Aufbau von Nahversorgungseinrichtungen wie Bauernmärkten und Dorfläden, der Umnutzung von schützenswerter alter Bausubstanz, der Errichtung und Erhaltung des Ensembles um den Burghof Rethem als Kultur- und Bürgerzentrum für Gäste und Einheimische, der Errichtung eines Telehauses bis hin zum Betrieb der  innovativen Kunstschule PINX. Besonders hervorzuheben sind auch die Aktivitäten im Sektor der erneuerbaren Energie mit dem Ziel, 100% der verbrauchten elektrischen Energie in der Region aus regenerativen Energiequellen zu gewinnen,  das rege Vereinsleben sowie die Bereitschaft der BürgerInnen bei der Neugestaltung von Gemeinschaftsprojekten unentgeltlich mitzuarbeiten und sie auch in Folge in Eigeninitiative zu betreiben. Nicht zuletzt ist zu betonen, dass die Einbindung der BürgerInnen in die Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse auf allen drei Ebenen – Dorf, Samtgemeinde, Region – in hervorragender Weise gelöst.

Alsómocsolád, Ungarn

In Alsómocsolád, einem kleinen Dorf abseits großer Zentren, ist es auf bemerkenswerte Weise gelungen, mit viel Umsicht und Engagement die Wirtschaftskraft und die Lebensqualität deutlich zu erhöhen. Besonders bemerkenswert sind der soziale Ansatz sowie die Einbeziehung aller Generationen und Minderheiten. Explizit zu erwähnen sind insgesamt:
−    Sehr durchdachte Methoden zur Einbeziehung der Bürger
−    Aufbau von Wertschöpfungsketten aus dem sozialen Bereich
−    Sparsamer Umgang mit Energie
−    Verbindung von Ortsbild mit handwerklicher Kunst im öffentlichen Raum
−    Beispielhafte Sozialeinrichtungen unter Bedachtnahme auf ökonomische Synergieeffekte
−    Hohe Identifikation der Bewohner
−    intensive regionale und überregionale Zusammenarbeit unter Einbeziehung eines Expertenkreises sowie
−    umfassende Nutzung der verschiedenen europäischen und nationalen Förderungs¬programme.

Európai Falumegújítási díj, kiemelkedő minőségű, fenntartható, komplex, a kiírás szerinti mottónak megfelelő falufejlesztésért

…. egy kicsi, a városias központoktól távoleső faluban, újfajta, jól megalapozott falusi életminőség kialakításáért, amely a korábbi visszafejlődést követően sok energiával, körültekintéssel kezdődött meg és került sikeres megvalósításra. Különösen említésre méltó a szoros társadalmi együttműködés, a lakosság összes generációjára és a kisebbségekre kiterjedő figyelem.

Példaértékű eredmények:
−    Alaposan végiggondolt módszerek kidolgozása és alkalmazása a lakossággal való együttműködés lehetőségeire vonatkozóan,
−    Körjegyzőség keretei között végzett térségi szervezőmunka,
−    Értékteremtő szociális háló kiépítése és a szociális intézmények példás üzemeltetési gyakorlata
−    Energiatakarékossági intézkedések,
−    A településkép gazdagítása kézműves alkotásokkal,
−    A lakosság identitástudatának magas színvonala,
−    Példaértékű gondoskodás a fiatalokról, nyugdíjasokról, kisebbségekről,
−    Intenzív és eredményes együttműködés külső szakértőkkel, regionális szervezetekkel,
−    Európai és nemzeti fejlesztési források átfogó, összehangolt hasznosítása.

Eicherscheid, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Eicherscheid zeichnet sich durch die bürgerschaftliche Erarbeitung und konsequente Realisierung eines ganzheitlichen und nachhaltigen Zukunftskonzeptes von beispielhafter Qualität aus. Besonders nennenswert sind die Pflege, Revitalisierung und schonende Modernisierung des bestehenden baulichen und kulturellen Erbes sowie die ehrenamtlichen Aktivitäten und innovativen Ideen der Dorfgemeinschaft zur Sicherung, Schaffung und zum Betrieb wichtiger Versorgungseinrichtungen. Hervorzuheben sind nicht zuletzt auch die fachgerechte Pflege der einzigartigen, von Hecken geprägten Kulturlandschaft  und der vorbildhafte soziale Zusammenhalt.

Elster / Elbe, Sachsen-Anhalt, Deutschland

Elster zeichnet sich durch den Aufbau zahlreicher, bestens miteinander vernetzter Projekte von überörtlicher Bedeutung  aus, die alle wesentlichen Bereiche einer Dorfentwicklung abdecken und deutlich machen, dass es der Bevölkerung gelungen ist, sich unter veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen neu zu orientieren. Dazu zählen in besonderer Weise die Initiativen im Bereich Museen und Schulen, die Schaffung wichtiger Dienstleistungseinrichtungen sowie die vielfältigen Aktivitäten zum Erhalt und zur Pflege der dörflichen Tradition, der regionalen Baukultur und der natürlichen Ressourcen. Bemerkenswert sind auch der sorgsame Umgang mit dem öffentlichen Raum und die zeitgemäße Umnutzung der historischen Fischer-, Speicher- und Bauernhäuser.

Losheim am See, Saarland, Deutschland

Losheim am See nimmt mit der großen Anzahl, der Effektivität sowie der Professionalität in Betreibung und Erhaltung der Anlagen zur Nutzung regenerativer Energie eine herausragende Stellung ein. Beeindruckend sind auch der Unternehmergeist und die Solidarität in der Bevölkerung, was das Thema „erneuerbare Energien“ betrifft. Die großzügige Freizeit-Anlage mit dem „Garten der Vier Jahreszeiten“, dem Garten Pavillon, Shop, Hotels und der modernen Infrastruktur für große Open Air-Konzerte ist ein touristisches Highlight von bemerkenswertem Format. Eigene Erwähnung unter einer Vielzahl an erfolgreichen und vorbildhaften Projekten verdienen die Prämiumwege, die Einblick in die Spezifika der saarländischen Landschaft und Lebensform gewähren.

Merkendorf, Bayern, Deutschland

Merkendorf erweist sich als in herausragender Weise mottogerecht, Denn seine Pionierarbeit im Bereich alternative Energien verbunden mit der Schaffung nachhaltiger wirtschaftlicher Tätigkeiten, seine Leuchtturmprojekte im Übergang „vom Landwirt zum Energiewirt“ bei gleichzeitiger bewusster Förderung des Natur- und Umweltschutzes wird als absolut vorbildhaft eingeschätzt . Dazu kommt eine starke Identifikation der Bevölkerung mit ihrem Ort, die auf einem großen Maß an ehrenamtlichem Engagement basiert und allem voran an  Projekte wie einem gemeinsamen Obstgarten und der Weiterführung der Kraut-Tradition in vielen Facetten zum Ausdruck kommt.

Prellenkirchen, Niederösterreich, Österreich

Prellenkirchen zeichnet sich durch eine ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität aus. Besondere Anerkennung verdient, dass  die Gemeinde erfolgreich bemüht ist, regionale Wirtschaftskreisläufe in der Landwirtschaft, beim Weinbau, in der Vermarktung von Wildbret u.a. zu schaffen. Ein Leuchtturmprojekt stellte das Windinformationszentrum dar, das grenzüberschreitend für die Nutzung alternativer Energien wirbt. Der Entwicklungsansatz ist nachhaltig und breit aufgestellt, wobei sich die Gemeinde in der Grenzregion offen positioniert und bemüht, zunehmend auch Neubürger aus der Slowakei proaktiv zu integrieren.

St. Veit/Glan, Kärnten, Österreich

Die Stadt St. Veit an der Glan beeindruckt mit einer höchst erfolgreichen innerstädtischen Kernbildung als Kristallisationspunkt mit einer Ausstrahlung in alle Lebensbereiche der Stadt und des umgebenden ländlichen Raumes. Mit ihren visionären Projekten kann sie auch anderen Städten und Dörfern den Weg zur Energieautarkie weisen. Hervorzuheben sind darüber hinaus:
−    Klare Strategie für eine differenzierte und akkordierte Stadtentwicklung
−    Bündelung von äußerer Gestaltung, kulturellen Angeboten und umfassenden Einkaufsmöglichkeiten
−    Einführung des „Syntegrationsmodells“ zur Bürgerbeteiligung
−    Gut durchdachte und umfassende Raumordnung mit hohem Umsetzungsgrad
−    Aufbau und Bemühungen um Hotellerie und Gastronomie zur Stärkung der Tourismusfunktionen
−    Hervorragender Umgang mit historischen Bausubstanzen auch in der Verbindung mit zeitgemäßen Umgestaltungen und Zubauten in hoher Dichte sowie
−    Innovative Initiativen im Sozialbereich

Tučin, Olmütz, Tschechische Republik

Tučin hat elementare Herausforderungen einer ökologischen und nachhaltigen Siedlungsentwicklung erkannt und begegnet diesen mit einer ortsspezifischen Antwort. Der Gemeinde Tučin ist es auf herausragende Weise gelungen, soziale und gesellschaftliche Energien freizusetzen und zusammenzuführen. Sie wirken integrativ und identitätsstiftend über Generationen, Geschlechter und gesellschaftliche Gruppen hinweg. Der Ansatz für die künftige Entwicklung der Gemeinde ist ganzheitlich ausgerichtet, wobei die Verantwortlichen sich bewusst sind, dass auf diesem zukunftsweisenden Weg noch manche Hürden zu nehmen sind.

Tučín rozpoznal základní výzvy ekologického a trvale udržitelného rozvoje a nakládá s nimi podle místních podmínek. Obci Tučín se skvěle podařilo uvolnit sociální a společenské energie a společně je realizovat. Působí integrativně a upevňují identitu generací, pohlaví a společenských skupin. Nasazení pro budoucí rozvoj obce  je orientováno komplexně, přičemž odpovědní jsou si vědomi toho, že na této cestě k budoucnosti jsou ještě mnohé překážky. Proto obdržel Tučín Evropskou cenu obnovy vesnice za komplexní, tvale udržitelný a mottu soutěže odpovídající rozvoj vesnice vynikající kvality.

Virgen, Tirol, Österreich

Virgen beeindruckt mit einer breiten Bürgerbeteiligung, initiiert durch professionell eingeleitete Prozesse bei Fragestellungen über die zukünftige Dorfentwicklung, die zu einer deutlichen Stärkung des Gemeinwohls beigetragen haben, sowie mit einer beispielhaften Vernetzung von Einzelmaßnahmen, die zu einem großen und tragfähigen Ganzen geführt haben. Besondere Erwähnung verdienen der beispielhafte Umgang mit erneuerbarer Energie, die Initiativen zur Stärkung der kleinstrukturierten Berglandwirtschaften und der Erhaltung der Kulturlandschaft, insbesondere der Virger Feldfluren, sowie die beispielhafte Revitalisierung von traditionellen Gehöftformen. Bemerkenswert ist nicht zuletzt auch, dass man in Virgen selbstbewusst das Gesetz des Handelns an sich zieht, statt auf Hilfe von außen zu warten.

Vrin, Graubünden, Schweiz

Hervorzuheben sind die zahlreichen und miteinander vernetzten Projekte, die zur Wahrung der kulturhistorischen und architektonischen Substanz sowie zur Verbesserung der Wohn- und Betriebsverhältnisse in Vrin beitragen. Exemplarisch seinen dabei genannt: die landwirtschaftlichen Ökonomiegebäude von hoher architektonischer Qualität unter Einsatz standortgerechter Materialien, das genossenschaftliche Schlachthaus zur Direktvermarktung der traditionellen Bündner Produkte, die multifunktionale Mehrzweckhalle mit ihren innovativen Holzbaudetails und die qualitativ hochstehende Sanierung und Revitalisierung des  baukulturellen Erbes. Mit dem Bau des Aufbahrungsraumes in der Ortsmitte wird das starke Miteinander der örtlichen Gemeinschaft beeindruckend umgesetzt.

Zillingtal, Burgenland, Österreich

Zillingtal präsentiert sich als harmonische, deutsch-kroatischen Gemeinde, in der das Volkstum noch gelebt wird und wo beispielgebende soziale Initiativen zu einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität beigetragen haben. Herausragend sind darüber hinaus das hohe Maß an Bürgerbeteiligung mit starker Verzahnung zur Gemeindevertretung, die ausgeprägte Identifikation der Bevölkerung, das rege Vereinsleben, die erfolgreichen Bemühungen im Rahmen der Energieagentur Burgenland sowie die gelungene Ortsbildgestaltung mit Grünflächenkonzept.

Europäischer Dorferneuerungspreis für besondere Leistungen in mehreren Bereichen der Dorfentwicklung

Burgjoß, Hessen, Deutschland

Burgjoß zeichnet sich durch Mottogerechtigkeit, einen verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen, eine durchdachte Bauentwicklung, eine sorgsame Erhaltung wertvoller Bausubstanz sowie das fortschrittliche und bewusste Herangehen an die Aufgaben und Folgen des demografischen Wandels aus. Die in der Realisierung befindlichen Projekte im Bereich der regenerativen Energien sind von hoher Qualität und zusammen mit der den Aktivitäten im Gutshof „Schafhof“ Garant einer nachhaltigen Entwicklung.

Dobrá Niva, Slowakei

Dobra Niva beeindruckt mit herausragenden gemeinschaftlichen Leistungen im sozialen und kulturellen Bereich. Besondere Anerkennung verdienen das Engagement der Dorfgemeinschaft für die Wahrung des historischen Erbes und die Pflege der dörflichen Traditionen wobei das „offene Tor“ nicht nur materiell, sondern auch idell für die Auf¬geschlossenheit der Gemeinde für zukünftige Herausforderungen steht. Auch die Verdienste der Gemeinde und der örtlichen Landwirte für die Gestaltung der Kulturlandschaft und die Pflege des Naturschutzgebietes Gavurky verdienen große Anerkennung.

Dobrá Niva získava „Európsku cenu obnovy dediny za mimoriadne výkony vo viacerých oblastiach obnovy dediny“ za vynikajúce, nasledovaniahodné výkony v sociálnej a kultúrnej oblasti. Zvláštne uznanie si zasluhuje angažovanosť miestnych občanov v oblasti zachovávania historického dedičstva a udržiavania miestnych tradícií, ako aj významný podiel obce a miestnych hospodárov pri vytváraní kultúrnej krajiny a pri starostlivosti o chránené územie Gavurky.

Dzierżoniów, Niederschlesien, Polen

Dzierżoniów beeindruckt mit einer bemerkenswerten sozialen Energie und besticht auch durch den Aufbau mehrerer unterschiedlicher und vernetzter Projekte von überörtlicher Bedeutung – wie Museum, Schulen und neu geschaffene Sportanlagen – zum Erhalt und zur Pflege der dörflichen Tradition und Baukultur sowie der Erhöhung der Lebensqualität. Dabei verdienen das hohe Engagement der Bevölkerung und die beachtliche Eigenleistung bei mehreren Projekten höchste Anerkennung.

Jützenbach, Thüringen, Deutschland

Jützenbach zeichnet sich ganz besonders durch die Sanierung und nachhaltige Nutzung der schützenswerten alten Bausubstanz, wie der Errichtung eines Dorfladens mit angeschlossener Fleischerei in der alten Schule und eines Dorfgemeinschaftshauses in der ehemaligen Zigarrenfabrik, die Schaffung eines Kindergartens und ein reges Vereinsleben in einem qualitativ hochwertigen Wohnstandort aus. Hervorzuheben ist auch die hohe Mottogerechtigkeit: Die BürgerInnen beweisen bei der Umsetzung von Projekten durch ihr großes unentgeltliches Engagement ihr „starkes Miteinander“.Alles in allem ist es gelungen, einen zukunftstauglichen Ort mit einem kinder- und familienfreundlichen Umfeld zu schaffen und Abwanderung zu verhindern.

Lajen, Südtirol, Italien

Lajen zeichnet sich durch seine äußerst erfolgreichen Bemühungen, den Energieverbrauch in der Gemeinde deutlich zu senken und den Bedarf auf erneuerbare Energieformen umzustellen, aus. Auch die ambitionierte architektonische Gestaltung kommunaler Bau¬vorhaben unter Einsatz standortgerechter Materialien sowie die Revitalisierung von alter schützenswerter Bausubstanz für Einrichtungen des Gemeinbedarfs in der Ortsmitte sind höchst bemerkenswert. Nicht zuletzt sei auf das attraktive Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche sowie das gesellschaftliche Miteinander unter besonderer Beachtung der Senioren verwiesen.

Langenreichenbach, Sachsen, Deutschland

Langenreichenbach ist ein herausragendes Beispiel für die Bewahrung und erfolgreiche Weiterentwicklung der dörflichen Traditionen mit überörtlicher Ausstrahlung, die als besondere Qualität des generationenübergreifenden Gemeindelebens verstanden werden, sowie für das Bewusstsein im Umgang mit den landschaftlichen Gegebenheiten. Besondere Beachtung verdienen auch das zukunftsträchtige und integrative Kindergartenkonzept sowie die auf Binnenentwicklung ausgerichtete Siedlungspolitik, welche sich in der gelungenen Umnutzung der Dreiseitenhöfe konkretisiert.

Lidečko, Kreis Zlin, Tschechische Republik

Lidečko arbeitet seit vielen Jahren mit großer Energie konzentriert und erfolgreich daran, ein kulturell und sozial aktives Zusammenleben in seiner Dorfgemeinschaft zu fördern, Natur, Landschaft, Siedlung und Landwirtschaft nachhaltig und sinnstiftend neu miteinander zu verknüpfen und die bauliche und soziale Infrastruktur in der Gemeinde zu verbessern. Das Engagement der Gemeinde in den baulichen Aufgaben zur Stärkung des Ortskerns als Ort des Zusammentreffens, der Kommunikation und Identifikation ist dabei besonders hervorzuheben.

Lidečko | Zlínský kraj | Česká republika
Lidečko obdrželo Evropskou cenu obnovy vesnice za mimořádné výkony ve více oblastech rozvoje vesnice.
Obec Lidečko pracuje již mnoho let s velkou energií soustředěně a úspěšně na tom, aby podporovala kulturní a sociální aktivity společného života svého vesnického obyvatelstva, nově, s cílem trvalé udržitelnosti, smysluplně propojovala přírodu, krajinu, osídlení a zemědělství a vylepšovala stavební a sociální infrastrukturu v obci. Zvláště vynikající je přitom angažovanost obce ve stavebních úlohách k posílení jádra sídla, jako místa setkávání, komunikace a identifikace.

Lommersweiler, Deutschsprachige Gemeinschaft, Belgien

Lommersweiler  zeichnet sich vor allem durch einen bemerkenswerten Aktionsplan, in dessen Erarbeitung und Umsetzung auch Experten eingebunden wurden, großes soziales Engagement und eine umfassende Bürgerbeteiligung aus. Mit dieser Beteiligung und dem vorbildlichen Bürgerengagement ist es gelungen, wichtige Vorhaben umzusetzen und für die Ortschaft bedeutsame Weichenstellungen vorzunehmen. Die umgesetzten Projekte tragen wesentlich zur Stärkung der Identität und zur Verbesserung der Lebensqualität in der Ortschaft bei. Die geplante Stärkung eines nachhaltigen Tourismus wird sich positiv auf die Zukunft auswirken.

Mertzig, Luxemburg

Mertzig weiß mit einem hervorragenden, mit den BürgerInnen erarbeiteten und durch Fachkräfte unterstützen Gemeindeentwicklungskonzept aufzuwarten, das als Garant für eine gedeihliche Entwicklung der Gemeinde anzusehen ist. Bemerkenswert sind die zahlreichen und vielfältigen regionalen Kooperationen sowie die umfassende Bedachtnahme auf ökologische Anliegen, die in naturnahen Gestaltungsmaßnahmen Ausdruck findet. Hervorragende Projekte im kulturellen Bereich und das Engagement im sozialen Segment decken weitere Themen der umfassenden Dorferneuerung ab und sind als vorbildlich einzuschätzen.

Schenefeld, Schleswig-Holstein, Deutschland

Die Gemeinde Schenefeld zeichnet sich durch eine umfassende, langfristige Entwicklungsplanung und eine beeindruckende Dynamik bei der Umsetzung der Vorhaben aus. Ein sehr gutes Beispiel für eine gelungene Sanierung historischer Bausubstanz ist die Bonifaziuskirche, auch auf die Erhaltung der kleinteiligen Knicklandschaft und auf das Setzen von Maßnahmen im ökologischen Bereich – im Gegenzug zu Erschließungsmaßnahmen – wird großer Wert gelegt. Entsprechend dem Motto „unsere Kinder sind unsere Zukunft“ findet man in Schenefeld zahlreiche hervorragende Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, worunter neben dem Kindergarten die offene Ganztagesschule, die durch ihr Bildungsangebot zu einer frühen Vernetzung der Jugendlichen mit ihrer Gemeinde führt, herausragt. Bemerkenswert ist auch die vielfältige Vereinsstruktur, die alle BürgerInnen einbindet und ihnen die Möglichkeit bietet, sich aktiv am Gemeindealltag zu beteiligen.

St. Koloman, Salzburg, Österreich

St. Koloman überzeugt in besonderer Weise durch den Aufbau eines multifunktionalen Gemeindezentrums als dörflicher Begegnungsraum und eine stetige Verbesserung der Lebensqualität.  Großer Wert wird dabei auf die Bewahrung und Stärkung des ausgeprägten sozialen Zusammenhalts sowie der hohen Identifikation gelegt. Höchste Beachtung verdienen weiters die Bemühungen im Rahmen der Teilnahme am e5 Programm, der kluge und vorausschauende Umgang mit dem Bauland sowie die Weiterentwicklung der Angebote für einen sanften Tourismus.

St-Martin, Wallis, Schweiz

Hervorzuheben sind der exemplarische Umgang mit dem Kulturerbe – insbesondere mit den typischen Alpenbauten – und den natürlichen Ressourcen, was insbesondere durch die Wiederherstellung der Bewässerungsgräben (Bisses) in den alpinen Aussenbereichen der Gemeinde und die Beteiligung am grenzüberschreitenden Naturpark deutlich wird. Neben dem Erhalt der traditionellen Land- und Forstwirtschaft sind der sanfte ländliche Tourismus mit den ausgeschilderten didaktischen Wanderwegen von Maurice Zermatten und der Agrotourismus mit seiner spezifischen Ausrichtung in Ossana zu erwähnen. Das Wir-Gefühl der Bürger/innen wird bei den zahlreichen sozio-kulturellen und sportlichen Vereinigungen und über das rege Vereinsleben gestärkt und besonders mit dem Projekt des Generationen¬hauses herausgestrichen.

St: Martin recoit le „Prix Européen pour des réalisations remarquables dans plusieurs domaines de développement des villages“.
Le respect exemplaire du patrimoine hérité et le traitement des valeurs naturelles sont a relever. Dans ce contexte sont a citer particulièrement les constructions architecturales typiques de la region alpine de même que la conservation et la propagation de la biodiversité moyennant le rétablissement des canaux d’irrigation, appelés „bisses“, dans la zone verte de la commune. Une attention particulière revient également dans la participation de la commune au parc naturel transfrontalier avec l’Italie du Nord en vue de l’obtention du label „biosphérique“.
A citer sont encore à coté du maintien de l’agriculture et sylviculture traditionelles, le développement du tourisme doux avec les sentiers didactiques fléchés de Maurice Zermatten et spécialement le lancement du projet agritouristique avec son orientation spécifique à Ossana. Le sentiment de la cohésion sociale des citoyen(ne)s est démontré de facon vivante dans les nombreuses associations socio-culturelles et sportives et trouve son apogée dans le projet de la maison des générations.

Wijk aan Zee, Nordholland, Niederlande

Wijk aan Zee hat sich als Initiator der Kulturdörfer Europas mit seinen länderübergreifenden Initiativen und Bemühungen um internationalen Kulturaustausch und Kommunikation einen herausragenden Namen gemacht. Gelebte Gastfreundschaft, europaweite, humanitäre Kontakte und eine weltoffene Lebenshaltung spiegeln sich im Ortsbild und bei den AkteurInnen in den zahlreichen Vereinen und Arbeitsgruppen wider. Besonders bemerkenswert ist die konstruktive Auseinandersetzung mit dem Arbeit gebenden Stahlgiganten, die letztlich zu einer eigenständigen, kreativen Entwicklung des Dorfes und seiner aktiven BewohnerInnen führte und heute Wijk aan Zee seine Identität als Kulturdorf Europas verleiht.

Europäischer Dorferneuerungspreis für besondere Leistungen in einzelnen Bereichen der Dorfentwicklung

Blankensee, Brandenburg, Deutschland

Blankensee beeindruckt auf mehrfache Weise: mit seiner Entschlossenheit zur Integration von Naturschutz und Seen- und Flussbewirtschaftung, mit einer beispielhaften Stärke, aus einer schwierigen Vergangenheit neue Möglichkeiten für das Leben und die Arbeit der DorfbewohnerInnen zu schaffen, sowie mit der erfolgreichen Bewahrung seines reichen kulturellen Erbes. Auch der Erhalt und Betrieb der Johanneischen Kirche als Kultur- und Veranstaltungszentrum für die Region ist hervorzuheben.

Gingst, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland

Gingst überzeugt mit großartigen Leistungen im Bereich einer umfassenden, qualitätvollen und sensibelen  Revitalisierung alter Gebäudestrukturen Dabei wurde nicht nur auf die fachgerechte Erneuerung der Gebäude geachtet, sondern auch ihrer Vitalität im Hinblick auf die künftige Nutzung besondere Beachtung geschenkt. Ein Ergebnis dieser Arbeit ist das Freilichtmuseum, das durch die wöchentliche Abhaltung des „Grünen Marktes“ eine gelungene Brücke zur Landwirtschaft und somit zur Vermarktung regionaler Produkte schlägt. Besonders bemerkenswert ist auch das Ganztagesschulmodell, das durch verschiedene Module (Partnerschaften/Kooperationen mit Gemeinde, Vereinen, Altenheim, Betrieben aus der Region) zu einer intensiven Auseinandersetzung der jungen BürgerInnen mit ihrer Gemeinde und ihrer Heimat führt und identitätsstifetend wirkt. Die Nutzung und Stärkung des sanften Tourismus durch verschiedene Maßnahmen hilft der lokalen Wirtschaft und unterstützt die Gemeinde in ihrem Bemühen, als zentraler Ort in Westrügen zu bestehen.

Gleinstätten, Steiermark, Österreich

Gleinstätten zeichnet sich durch eine beispielgebende kulturelle Belebung von Schloss und umgebendem LandArt Park als Beispiel für ein höchst harmonisches und sinnmachendes Verschmelzen von Kultur und Natur aus. Bestechend ist allem voran die mutige und ungewöhnliche Umgestaltung einer lebensfeindlichen und trennenden Durchzugsstraße in einen „Shared-Space“ mit ineinanderfließenden Straßenraumfunktionen.

Zdzieszowice, Opole, Polen

Zdzieszowice hat durch großes Engagement eine bemerkenswerte  wirtschaftliche Entwicklung genommen, wobei der Hauptort sich auch erfolgreich für die Entwicklung der umliegenden Dörfer einsetzt. Diese konnten in den vergangenen Jahren spürbar und erfolgreich die Instrumentarien der Ländlichen Entwicklung nutzen und damit deutlich spürbar an Zukunftsfähigkeit gewinnen.

24. September 2010

Europäische Dorferneuerungspreise 2010 verliehen!

Feiern Sie mit uns ein großes europäisches Fest des ländlichen Raumes –  hieß es am Beginn des Festaktes zur Verleihung der Europäischen Dorferneuerungspreise 2010. Und die weit über 1.000 Gäste aus mehr als 30 europäischen Regionen ließen sich nicht lange bitten: Sie feierten – mit allen Sinnen – bis in den Morgen hinein, überwanden Sprachbarrieren, informierten sich über einander, lernten einander kennen, knüpften Kontakte und vereinbarten nächste Treffen …

Drei Tage lang war die Südtiroler Gemeinde Sand in Taufers, Gewinnerin des Europäischen Dorferneuerungspreises 2008, Begegnungsraum, Bühne und Festplatz. Im Mittelpunkt stand natürlich die siegreiche Vorarlberger Gemeinde Langenegg, doch auch alle anderen 29 Wettbewerbsteilnehmer fühlten sich zurecht als Gewinner.

Nach vielen Jahren der Aussaat und der engagierten Bearbeitung des weiten Feldes einer ganzheitlichen und nachhaltigen Dorfentwicklung gestalteten sich die Tage in Sand in Taufers als Zeit der Ernte. Man spürte, dass man Besonderes geleistet hatte und dass diese Leistung  Anerkennung gefunden hatte.

Europa ist wieder ein Stück zusammengewachsen und die Menschen in den ländlichen Räumen haben ein Stück Optimismus, Motivation und Selbstvertrauen mit nach Hause genommen!

Liebe Leute in Sand in Taufers, liebe SüdtirolerInnen, Ihr ward großartige GastgeberInnen!

23. bis 25. September 2010

Mehr als 1.000 DorferneuerungsakteurInnen aus über 30 europäischen Regionen wohnten der stimmungsvollen Preisverleihung in der Südtiroler Gemeinde Sand in Taufers bei.

Die Vorarlberger Gemeinde Langenegg, Österreich, gewinnt den Europäischen Dorferneuerungspreis 2010. Mehr als 1.000 DorferneuerungsakteurInnen aus über 30 europäischen Regionen wohnten der stimmungsvollen Preisverleihung in der Südtiroler Gemeinde Sand in Taufers, Italien, der Gewinnerin des Europäischen Dorferneuerungspreises 2008, bei.

„Das diesjährige Motto des Europäischen Dorferneuerungswettbewerbes ‚Neue Energie für ein starkes Miteinander’ thematisierte zwei der wohl größten Herausforderungen unserer Zeit und verlangte nach innovativen Konzepten gegen den Klimawandel sowie nach effiziente Maßnahmen zum sozialen Zusammenhalt von Generationen, Geschlechtern und Kulturen. Wie sich herausstellte, echte Domänen der Vorarlberger Gemeinde Langenegg, die sich darüber hinaus durch eine ganzheitliche, zukunftsorientierte und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Gemeindeentwicklung von höchster Qualität auf Basis einer ausgeprägten Bürgerbeteiligung auszeichnet. Damit bestand für die 19-köpfige internationale Jury kein Zweifel daran, dass der Sieger im Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis 2010 nur Langenegg heißen konnte“, erklärte der Vorsitzende der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, Niederösterreichs Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, der Verleihung der Europäischen Dorferneuerungspreise 2010 am 24. September 2010 in der Südtiroler Gemeinde Sand in Taufers, Italien.

Vizebürgermeister von Langenegg Dr. Gebhard Bechter, Landesstatthalter Mag. Markus Wallner aus Vorarlberg, Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll aus Niederösterreich, der südtirolerische Landeshauptmann-Stv. Hans Berger, Bürgermeister von Langenegg Georg Moosbrugger und Altbürgermeister Peter Nußbaumer

Dem Festakt wohnten neben einer Reihe anderer hochrangiger Persönlichkeiten auch die Südtiroler Landesregierungsmitglieder Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder, Landeshauptmann-Stv. Hans Berger und Landesrat Dr. Michl Laimer, der Vorarlberger Landesstatthalter Mag. Markus Wallner sowie mehr als 1.000 DorferneuerungsaktivistInnenen aus über 30 europäischen Staaten bei. Konferenzen, Workshops, Open Space, Exkursionen, eine Ausstellung der Wettbewerbsprojekte, ein Festumzug, eine  Genussstrasse zur Präsentation regionaler Produkte und ein grandioses Fest der Begegnung, das sich über den ganzen Ort erstreckte und drei Tage andauerte, rundeten das Programm ab.

Ausrichterin des Wettbewerbes um den Europäischen Dorferneuerungspreis ist die Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, die seit 2009 eine Strukturförderung aus dem Programm „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ der Generaldirektion Bildung und Kultur der Europäischen Kommission erhält. Die Festlichkeiten rund um die Preisverleihung wurden in Kooperation mit der Gemeinde Sand in Taufers durchgeführt und von der Europäischen Kommission, Generaldirektion Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung, gefördert.

12. bis 17. September 2010

40 lokale und regionale AkteurInnen sowie EntscheidungsträgerInnen aus Politik und Verwaltung der polnischen Woiwodschaft Großpolen befanden sich Mitte September 2010 fünf Tage lang auf einer Studienreise in Niederösterreich, die von der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung konzipiert und organisiert  worden war.

Am Beginn des Exkursionsrogramms stand ein Besuch bei Niederösterreichs erfolgreichem Teilnehmer am Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis 2010, der Gemeinde Prellenkirchen, wo geführt von Bürgermeister Johann Köck und Vizebürgermeister Heinz Gratzer eine Biogasanlage, der renovierte und teilweise umgenutzte Pfarrhof, der Arkadenhof der Familie Bayer mit Ferienwohnungen, Direktvermarktungsladen und Solaranlage, das Windinformationszentrum und die Kreativwerkstatt besichtigt wurden.

Weitere Stationen der Studienfahrt waren neben anderem Grafenwörth, wo Bürgermeister Landtagsabgeordneter Mag. Alfred Riedl über die Entwicklungsstrategien und -schwerpunkte in seiner Gemeinde informierte und exemplarisch das Haus der Musik samt Musikschulwesen sowie verschiedene Sozialkonzepte und -projekte, allem voran das „Betreute Wohnen“ vorstellte. Auf besonderes Interesse der Teilnehmerinnen stieß auch das „SeneCura Pflege- und Sozialzentrum Grafenwörth“, das 110 pflegebedürftigen, älteren Menschen ein Zuhause bietet und neben Kurzzeit- und Urlaubspflegebetten auch über eine Demenzstation verfügt und durch die räumliche Verschränkung mit einem Kindergarten als Kommunikationszentrum für mehrere Generationen fungiert.

In Engabrunn begaben sich die polnischen Gäste sowohl auf den Skulpturenweg mit Aussichtswarte als auch auf den „Weg des guten Gesprächs“, einen rund 200 Meter langen Stationenweg, der Wanderer zum persönlichen Gespräch inspirieren und motivieren soll. Besonders kommunikativ gestalteten sich auch der Besuch der Kellergasse und ein gemeinsamer, kulturell umrahmter Abend mit der Bevölkerung von Engabrunn, allen voran die Landesobfrau der NÖ Dorferneuerung Maria Forstner, eine Engabrunner Weinbäuerin.

Die letzte Nacht in Niederösterreich verbrachten die StudienfahrtsteilnehmerInnen im Sonnenplatz in Großschönau, wo erstmals in Europa die Möglichkeit zum Probewohnen geboten wird und somit die Vorteile eines Passivhauses hautnah zu erleben. Der im Vorfeld besichtigte Musterhauspark bietet eine Vielfalt an architektonischen und technischen Variationen ökologischer Bauweisen.

Abgerundet wurde das Programm der Studienfahrt, die von ARGE-Konsulent DI Peter Schawerda begleitet wurde, durch einen Informations-und Diskussionsvormittag in der Kremser Weinbauschule, bei dem Direktor Mag. Dieter Faltl seine Schule vorstellte, Maria Forstner die NÖ Dorferneuerungsstrukturen näher erläuterte und Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer über das Netzwerk der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung berichtete. Die Gäste aus Großpolen zeigten sich höchst interessiert und bekundeten sehr deutlich ihre Absicht, nach Opole und Niederschlesien als dritte polnische Woiwodschaft der ARGE beizutreten.

Liebe polnische Freunde, es war schön, euch ein Stück Europa näher zu bringen! Auch wir haben viel gelernt und freuen uns auf künftige Kooperationen!

10. Juli 2010

Die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung vergibt heuer zum 11. Mal den Europäischen Dorferneuerungspreis – 30 Länder bzw. Regionen waren mit jeweils einem Projekt vertreten und schickten ihre besten Dörfer und Gemeinden ins Rennen:

Sieger: die Gemeinde Langenegg, Vorarlberg, Österreich

Der Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis 2010 ist entschieden: Eine hochrangige, internationale und interdisziplinär zusammengestellte Jury hat dieser Tage nach einer umfassenden Begutachtung vor Ort bei der abschließenden Bewertungssitzung im tschechischen Boretice die Gemeinde Langenegg, Vorarlberg, Österreich, zum Sieger gekürt. „Damit wird ein Projekt ausgezeichnet, dass dem Wettbewerbsmotto ,Neue Energie für ein starkes Miteinander’ auf überzeugende und mehrfache Weise gerecht wird und mit einer ganzheitlichen, nachhaltigen Entwicklung von herausragender Qualität besticht“, freute sich der Vorsitzende der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, Landeshauptmann Erwin Pröll, Niederösterreich, in einer ersten Reaktion.

Langenegg – eine Gemeinde mit Energie

Die Bregenzerwäldergemeinde Langenegg mit ihren 1062 EinwohnerInnen startete ihren beispielhaften Entwicklungsprozess Mitte der 1990er Jahre zunächst mit dem Ziel, die Lebensqualität in der eigenen Gemeinde deutlich zu verbessern, um der drohenden Abwanderung und dem Verlust von Dienstleistungseinrichtungen und Arbeitsplätzen entgegenzuwirken. Mit dem Beitritt zum Klimabündnis Österreich nur wenige Jahre später wurden auch der Klimaschutz und das Energiesparen wichtige Bestandteile der Aktivitäten von Gemeinde und BürgerInnenn und ziehen sich bis heute wie ein roter Faden durch die vielfältigen Projekte. Der hohe Grad der Vernetzung der einzelnen Maßnahmen, die unter der Prämisse stehen, einen möglichst hohen Nutzen für möglichst viele Langenegger BürgerInnen zu generieren, führte zu einem die Wettbewerbskommission im höchsten Maße beeindruckenden Ergebnis.

Unter Einbindung der Bevölkerung erarbeitet die Gemeinde zusammen mit der Universität Innsbruck und der FH Liechtenstein ein umfassendes Entwicklungskonzept. Initialprojekt war der gemeinsame Entschluss zur Sanierung eines geschichtsträchtigen, leer stehenden Gebäudes mitten im Ortszentrum. Parallel dazu gelang es der neu gegründeten Wirtschaftsgemeinschaft, im nunmehr vorbildlich sanierten Objekt wichtige Dienstleistungsfunktionen wie Arzt, Apotheke und Friseur sowie drei Wohneinheiten zu etablieren – ein wichtiger erster Schritt zu mehr Lebensqualität und Identität im Ort.

Daneben wurden zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht, um eine effiziente Nutzung von Energie unter Einsatz erneuerbarer Energieträger zu etablieren. Die Nutzung der heimischen Weißtanne als Baumaterial für zahlreiche private und kommunale Bauprojekte trägt nicht nur zur Stärkung kleinräumiger Wirtschaftskreisläufe bei, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum ökologischen Bauen. Die hohe Qualität der Architektur wird niemals allein zum Selbstzweck, sondern beinhaltet in Langenegg immer auch die soziale und wirtschaftliche Komponente.

Biogasanlagen, Hackschnitzelheizanlagen und eine Vielzahl an Photovoltaik- und Solaranlagen, deren Errichtung von der Gemeinde gefördert wurde, machen Langenegg zu einem Vorreiter in Sachen Energieautarkie. Die Energie aller Bevölkerungsgruppen – auch der Menschen mit besonderen Bedürfnissen –, die sich in zahlreichen Aktivitäten manifestiert, leistet einen großartigen und unverzichtbaren Beitrag zur Ideenfindung und zur Umsetzung einer Fülle an Projekten aus unterschiedlichsten Bereichen wie etwa: Einbindung der „Langenegger Lebenshilfe Werkstätte“ in das Wirtschaftsleben, die im „Postlädle“ die Postdienste übernimmt und kunsthandwerkliche Produkte aus der Werkstätte verkauft; die Vorderwälder Mitfahrbörse; die „Langenegger Talente“ – eine Ersatzwährung, die dazu beiträgt, das Geld in der Gemeinde zu halten; ein gemeindeeigenes Carsharing-Auto; ausleihbare Jahreskarten für den Verkehrsverbund Vorarlberg sowie ein umfassendes Sozialkonzept für junge, alte und bedürftige MitbürgerInnen, um nur einige zu nennen.

Wettbewerbsprojekte von höchster Qualität

„Neue Energie für ein starkes Miteinander“, so das Motto des Wettbewerbs um den Europäischen Dorferneuerungspreis 2010, haben neben Langenegg auch alle anderen der insgesamt 30 Teilnehmer aus ebenso vielen europäischen Ländern bzw. Regionen bewiesen. Unter vielen guten Projekten wurden die zwölf Besten, die mit zu den Sieganwärtern gezählt hatten, mit einem „Europäischen Dorferneuerungspreis für ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität“ ausgezeichnet. 13 Teilnehmer dürfen sich über einen „Europäischen Dorferneuerungspreis für besondere Leistungen in mehreren Bereichen der Dorfentwicklung“ freuen. Mit einem „Europäischen Dorferneuerungspreis für besondere Leistungen in einzelnen Bereichen der Dorfentwicklung“ wurden vier Teilnehmer bedacht. Aufgrund der hohen Qualität der Wettbewerbsprojekte wurde diesmal keine „Lobende Anerkennung besonderer Leistungen“ vergeben.

Die Preisverleihung erfolgt am 24. September 2010 in Sand in Taufers, Südtirol, Italien, dem Gewinner des Europäischen Dorferneuerungspreises 2008.

10. Juli 2010

Eine Gemeinde mit viel Energie!

Die Bregenzerwäldergemeinde Langenegg mit ihren 1062 EinwohnerInnen startete ihren beispielhaften Entwicklungsprozess Mitte der 1990er Jahre zunächst mit dem Ziel, die Lebensqualität in der eigenen Gemeinde deutlich zu verbessern, um der drohenden Abwanderung und dem Verlust von Dienstleistungseinrichtungen und Arbeitsplätzen entgegenzuwirken. Mit dem Beitritt zum Klimabündnis Österreich nur wenige Jahre später wurden auch der Klimaschutz und das Energiesparen wichtige Bestandteile der Aktivitäten von Gemeinde und BürgerInnenn und ziehen sich bis heute wie ein roter Faden durch die vielfältigen Projekte. Der hohe Grad der Vernetzung der einzelnen Maßnahmen, die unter der Prämisse stehen, einen möglichst hohen Nutzen für möglichst viele Langenegger BürgerInnen zu generieren, führte zu einem die Wettbewerbskommission im höchsten Maße beeindruckenden Ergebnis.

Unter Einbindung der Bevölkerung erarbeitet die Gemeinde zusammen mit der Universität Innsbruck und der FH Liechtenstein ein umfassendes Entwicklungskonzept. Initialprojekt war der gemeinsame Entschluss zur Sanierung eines geschichtsträchtigen, leer stehenden Gebäudes mitten im Ortszentrum. Parallel dazu gelang es der neu gegründeten Wirtschaftsgemeinschaft, im nunmehr vorbildlich sanierten Objekt wichtige Dienstleistungsfunktionen wie Arzt, Apotheke und Friseur sowie drei Wohneinheiten zu etablieren – ein wichtiger erster Schritt zu mehr Lebensqualität und Identität im Ort.

Daneben wurden zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht, um eine effiziente Nutzung von Energie unter Einsatz erneuerbarer Energieträger zu etablieren. Die Nutzung der heimischen Weißtanne als Baumaterial für zahlreiche private und kommunale Bauprojekte trägt nicht nur zur Stärkung kleinräumiger Wirtschaftskreisläufe bei, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum ökologischen Bauen. Die hohe Qualität der Architektur wird niemals allein zum Selbstzweck, sondern beinhaltet in Langenegg immer auch die soziale und wirtschaftliche Komponente.

Biogasanlagen, Hackschnitzelheizanlagen und eine Vielzahl an Photovoltaik- und Solaranlagen, deren Errichtung von der Gemeinde gefördert wurde, machen Langenegg zu einem Vorreiter in Sachen Energieautarkie. Die Energie aller Bevölkerungsgruppen – auch der Menschen mit besonderen Bedürfnissen –, die sich in zahlreichen Aktivitäten manifestiert, leistet einen großartigen und unverzichtbaren Beitrag zur Ideenfindung und zur Umsetzung einer Fülle an Projekten aus unterschiedlichsten Bereichen wie etwa: Einbindung der „Langenegger Lebenshilfe Werkstätte“ in das Wirtschaftsleben, die im „Postlädle“ die Postdienste übernimmt und kunsthandwerkliche Produkte aus der Werkstätte verkauft; die Vorderwälder Mitfahrbörse; die „Langenegger Talente“ – eine Ersatzwährung, die dazu beiträgt, das Geld in der Gemeinde zu halten; ein gemeindeeigenes Carsharing-Auto; ausleihbare Jahreskarten für den Verkehrsverbund Vorarlberg sowie ein umfassendes Sozialkonzept für junge, alte und bedürftige MitbürgerInnen, um nur einige zu nennen.