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Europäischer Dorferneuerungspreis 2016 ausgelobt!
6. August 2015
Europäischer Dorferneuerungspreis 2016 unter dem Motto „offen sein“ ausgelobt!
Bereits zum 14. Mal seit 1990 hat die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung einen Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis ausgelobt. Er ist geleitet von der Intention, besonders herausragende und beispielhafte Entwicklungs- und Erneuerungsprozesse in ländlichen Gemeinwesen „vor den Vorhang“ zu bitten und – unter Berücksichtigung des ökonomischen und kulturellen Kontextes – zu prämieren. Vorrangiges Kriterium ist, dass die gesetzten Maßnahmen gemäß dem „Leitbild der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung für eine nachhaltige Entwicklung europäischer Dörfer und Landgemeinden“ zu einer Stärkung der Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume und zu einer Hebung der Lebensqualität der DorfbewohnerInnen beitragen.
Der Wettbewerb forciert daher ganz besonders jene Dörfer, ländlichen Gemeinden und kommunalen Allianzen in Europa, die sich in Bottom-up-Prozessen den aktuellen Herausforderungen ihres Lebensraumes mit angepassten, innovativen und visionären sowie auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Projekten gestellt und damit eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Entwicklung in Gang gebracht haben. Darüber hinaus dürfen jenen Orten besondere Chancen eingeräumt werden, die sich nicht als abgeschlossene „Inseln“ betrachten, sondern die sich als Teil ihrer Region, ihres Landes, Europas, ja der Welt erkennen. Dazu gehört auch die Bereitschaft, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Verantwortung für die Bewältigung von großen Herausforderungen und für die Lösung von Problemen zu übernehmen, von denen die gesamte Menschheit betroffen ist.
Das Wettbewerbsmotto „offen sein“ trägt der Tatsache Rechnung, dass sich eingefahrene Wege in einer sich nahezu täglich verändernden Welt nicht selten als Einbahnstraßen oder gar Sackgassen erweisen. Es soll daher ein Signal dafür sein, Scheuklappen abzulegen und einen offenen Blick für das Neue, das Unbekannte und das Ungewöhnliche zu gewinnen. Dabei geht es gleichermaßen um die Offenheit für innovative Ideen, Strategien und Perspektiven wie auch um die Offenheit für Menschen mit „anderen“ Lebenskonzepten, Religionen, Nationalitäten und gesellschaftlichen Backgrounds. Es gilt zu erkennen, dass menschliche Vielfalt keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung darstellt. Nicht zuletzt will das Wettbewerbsmotto jene ländlichen Gemeinwesen ansprechen, die offen sind für Kooperationen, die die Grenzen zu ihren Nachbarn als Übergänge ansehen und sich mit diesen zu interkommunalen und regionalen Allianzen und Verbänden zusammengeschossen haben.
Bewertet wird, wie das teilnehmende Gemeinwesen auf die am Beginn des Entwicklungsprozesses festgestellten Stärken und Schwächen sowie internen und externen Gefahren und Chancen reagiert hat. Dabei geht es in gleicher Weise um konkreten Maßnahmen und Projekte, um die gewählten Methoden sowie um die Strategien.
Zur Teilnahme zugelassen ist nur ein Gemeinwesen pro Land/Bundesland, das von der zuständigen Behörde oder, nachrangig, von einer einschlägig tätigen NGO genannt wird. Einsendeschluss für die Bewerbungsunterlagen ist der 5. Februar 2016, die Preisverleihung erfolgt im Herbst 2016 in Tihany, Ungarn, das den Europäischen Dorferneuerungspreis 2014 gewinnen konnte.
Nähere Informationen zu Teilnahmebedingungen, Beurteilungskriterien, Zeitplan, Vergabemodalitäten etc. entnehmen Sie bitte den Kriterien.
Pröll: „Gemeinnutz geht vor Eigennutz!“
28. Mai 2015
Internationales Symposium in Krems zum Thema „Im Zentrum: Lebensqualität. Identität. Wirtschaftskraft“ präsentiert Beispiele, Thesen und Strategien zu einer erfolgreichen Entwicklung von Dorf- und Stadtkernen.
Die Dorf- und Stadtkerne als Orte, an denen sich Lebensqualität, Identität und Wirtschaftskraft widerspiegeln, standen Ende Mai im wahrsten Sinne des Wortes im Zentrum eines Symposiums, zu dem die Abteilung Raumordnung und Regionalpolitik im Amt der NÖ Landesregierung gemeinsam mit der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung ins Kloster Und in Krems geladen hatte. Und das aus gutem Grund, wie der Vorsitzende der ARGE, Niederösterreichs Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, in einem Eröffnungstalk erläuterte: „Seit Jahrzehnten geht der Trend in Richtung Verlagerung weg von den Zentren hin zu den Ortsrändern – mit all den bekannten, negativen Konsequenzen: hoher Bodenverbrauch, negative Auswirkungen auf das Ortsbild, Leerstände, längere Wege, wachsende Infrastrukturkosten, um nur einige zu nennen.“ Zwar wurde das Thema Zentrumsentwicklung in Niederösterreich schon vor vielen Jahren bewusst in Angriff genommen, worauf zahlreiche Initiativen in der Vergangenheit hinweisen, die insbesondere die Komponenten Nahversorgung, Infrastruktur und Ortsbild betrafen. In Zukunft will man besonderes Augenmerk auf die Themen Baulückenschließung und Leerstandsbekämpfung sowie auf eine verstärkte Verknüpfung aller Bereiche der Zentrumsentwicklung legen. Konkret bedeutet das die Vernetzung von Wohnen und Arbeiten mit einem Angebotsmix aus Handel, Dienstleistung, Gastronomie und Freizeitnutzung. Besonders seien dabei, so Pröll, die Gemeinden gefragt, da sie einerseits die Bedürfnisse der Bevölkerung kennen und andererseits über die Eigentumsverhältnisse Bescheid wisse. Gerade bei der Beseitigung von Leerständen im Ortskern müsse bei allem Bekenntnis zum Schutz des persönlichen Eigentums das Gemeinwohl über individuellen Interessen stehen.
NÖ Pilotprozess und Blick über den blau-gelben Tellerrand
Niederösterreich wird sich in jedem Fall in den kommenden Jahren intensiv mit der Thematik auseinandersetzen. In vier Pilotgemeinden unterschiedlicher Größe und Prägung, nämlich Dürnstein, Pernitz, Zistersdorf und Markersdorf-Haindorf, soll im Rahmen der NÖ Stadt- und Dorferneuerung bzw. der NÖ.Regional.GmbH. eine Reihe von Maßnahmen gesetzt werden, von denen man sich in einem zweiten Schritt auch Erkenntnisse erwarten darf, die für die Innenentwicklung von Städten und Dörfern generell von hohem Wert sein werden. Dass es sich bei der schleichenden Gefahr der Verödung der Stadt- und Dorfkerne bei gleichzeitigem Entstehen von „Satelliten“ an den Ortsrändern freilich um kein niederösterreichisches Phänomen handelt, sondern um eines, das auch die Verantwortlichen jenseits der Landes- und Staatsgrenzen vor große Herausforderungen stellt, betonte Peter Görgl vom Institut für Geographie und Regionalforschung der Uni Wien, der erläuterte, mit welchen Maßnahmen der Raumplanung und Raumordnung es zu agieren und zu reagieren gelte. Auch die Impulsvorträge und Beispiele aus anderen Bundesländern und aus Deutschland führten die europäische, ja sogar globale Dimension des Themas deutlich vor Augen. In Sachsen etwa, so berichtete Daniel Gellner vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, gilt in der aktuellen LEADER-Periode der Bekämpfung von Leerständen größte Aufmerksamkeit. Dabei geht es sowohl um den Erhalt von wertvoller Bausubstanz durch Umnutzungsprogramme, beispielsweise unter dem Motto „Junge Familien in alten Gemäuern“, wie auch um Rückbauten zur Schaffung neuen Platzes im Zentrum. Good Practice im Umgang mit einer zukunftsweisenden Innenentwicklung präsentierten Oskar Januschke als Leiter des Stadtmarketing Lienz, Nikolaus Unterweger als Bürgermeister von Kals am Großglockner, Bernhard Himmen als Beigeordneter der Ortsgemeinde Ediger-Eller in der Calmont-Region (Rheinland-Pfalz) und Max Köberl als Bürgermeister der bayerischen Gemeinde Ringelai. Zuletzt tauchten die 150 interessierten TeilnehmerInnen aus Deutschland, Polen, Tschechien und mehreren österreichischen Bundesländern im Rahmen von Workshops und Diskussionsrunden in fünf Themen ein, die unmittelbar und essentiell mit Zentrumsentwicklung zu tun haben: „Demographischer Wandel“ mit einem Impuls von Univ.-Prof. Heinz Fassmann, „Wohnen“ mit einem Impuls zum Modell POMALI von Architektin Valerie Seitz, „Arbeiten“ mit einem Impuls zu OTELO von Martin Hollinetz, „Leerstandsbekämpfung“ am Beispiel von Waidhofen/Ybbs und Ardagger mit Hans Stixenberger und Birgit Weichinger (NÖ.Regional.GmbH) sowie „Strategie und Kommunikation“ am Beispiel „Cittá Slow“ mit einem Impuls von Dr. Gaby Pils. Bereits am Vortag der Konferenz führte eine Exkursion unter dem Titel „Der ZentrumsEntwicklung auf der Spur nach Strengberg, Stephanshart und Melk, wo die Nutzung von leer stehenden Gebäuden im Ortszentrum vorgestellt und deutlich wurde, welche Rolle aktive GemeindevertreterInnen und Grundstücks- bzw. HausbesitzerInnen spielen.
Präsentationen der Referenten
6. Netzwerktreffen in Mertzig
7. bis 9. Mai 2015
Vernetzungstreffen mit den Schwerpunktthemen Integration und interkommunale Kooperationen in Mertzig (Luxemburg)
Rund 30 engagierte Menschen aus mehreren Regionen und Staaten Europas nahmen vom 7. bis 9. Mai 2015 an einem Treffen des Netzwerkes erfolgreicher europäischer Dorferneuerungsgemeinden in Mertzig (Luxemburg) teil. Der umfassende Erfahrungs- und Know how-Austausch rankte sich diesmal rund um die Schwerpunktthemen „Integration“ und „interkommunale Kooperationen“ – Bereiche, in denen die gastgebende Gemeinde Mertzig sowie die benachbarte Gemeindekooperation des Reidener Kantons zahlreiche erfolgreich umgesetzte Projekte aufweisen kann. Dass auch zwei luxemburgische Regierungsmitglieder, nämlich der Minister für Landwirtschaft, Weinbau und Verbraucherschutz Ferdinand Etgen sowie Staatssekretär Camille Gira vom Ministerium für Nachhaltigkeit, dem Treffen beiwohnten, untermauert die große Bedeutung, die dem von der ARGE koordinierten europäischen Netzwerk beigemessen wird.
Präsentationen:
Gemeinsam sind wir stärker: interkommunale Zusammenarbeit in der Praxis – Dr. Henri MAUSEN, Bürgermeister der Gemeinde Redange und Präsident des Gemeindesyndikats De Réidener Kanton Teil 1
Gemeinsam sind wir stärker: interkommunale Zusammenarbeit in der Praxis – Dr. Henri MAUSEN, Bürgermeister der Gemeinde Redange und Präsident des Gemeindesyndikats De Réidener Kanton Teil 2
Kommunale Entwicklungsplanung und aktive Bürgerbeteiligung – Minister Fernand Etgen, Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Verbraucherschutz in Luxembourg
Interkommunale Kooperationen im «Attert- und Warktal» – Fons Jacques, LEADER-Manager
Präsentation der Vereinigung «D‘Millen» mit Besichtigung des Zentrums und der Ateliers – Max Hilbert
Präsentation des Sozial- u. Integrationsprojektes «OSCARE» – Raoul Schaaf
Projekt «Youth for Work» in den Gemeinden des Kantons- Ariane Toepfer, De Réidener Kanton
Die 10 Gemeinden des Reidener Kantons – Staatssekretär Camille Gira, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Beckerich, Ministerium für Nachhaltigkeit
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Konferenz „Weniger wiegt schwer!“
3. Dezember 2014
„Weniger wiegt schwer! – Auf der Suche nach einem neuen Umgang mit rückläufigen Entwicklungen in strukturschwachen ländlichen Räumen“
Viele ländliche Gemeinden haben eines gemeinsam: Ihre BürgerInnen werden weniger, älter und „bunter“. Eine enorme Herausforderung angesichts dessen, dass die kommunalen Geldsäckel vielerorts leer und auch von Bundes- und Landesseite keine großen Zuflüsse zu erwarten sind. Traditionelle Strategien, die allem voran auf Wachstumsphilosophien aufbauen, haben sich nur in Einzelfällen als Erfolg bringend erwiesen. Also heißt es, die Weichen neu zu stellen und das Ungewöhnliche zu wagen.
In diesem Sinne laden die Marktgemeinde Göpfritz an der Wild, der Club of Vienna und der Club Niederösterreich zu einer Konferenz unter dem Titel „Weniger wiegt schwer! Auf der Suche nach einem neuen Umgang mit rückläufigen Entwicklungen in strukturschwachen ländlichen Räumen“, bei der innovative Wege der Gemeindeentwicklung präsentiert und diskutiert werden sollen.
Termin: Mittwoch, 3. Dezember 2014, 14.00 Uhr bis 17.30 Uhr
Ort: Göpfritz an der Wild, Kulturstadl, Hauptstraße 72, 3800 Göpfritz an der Wild
Einladung
Erwin Pröll an der Spitze der Europäischen Dorferneuerung
5. November 2014
Die Vollversammlung 2014 der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, die dieser Tage in Krems, Niederösterreich, stattfand, bot eine Rückschau auf ein beeindruckendes Arbeitsprogramm und einen Ausblick auf nicht minder ambitionierte Zukunftsprojekte. Bei der Neubestellung des Vorstandes wurde der niederösterreichische Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll einstimmig als Präsident wiedergewählt.
„Große Ideen brauchen Zeit, um verstanden und in sinnvollen Projekten umgesetzt zu werden. Das betrifft auch die Entwicklung der ländlichen Räume in Europa, die lange nur aus der agrarpolitischen Perspektive gesehen wurde. Nicht zuletzt dank des 25-jährigen Engagements der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung sind Themen wie Leerstandsmanagement und Ortskernentwicklung, demographischer Wandel und soziale Erneuerung der Dörfer, um nur einige zu nennen, in der Gesellschaft und wohl auch bei vielen AgrarpolitikerInnen als zentrale Zukunftsthemen angekommen“, betonte der Präsident der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, Landeshauptmann Erwin Pröll, bei der Vollversammlung 2014 der ARGE, die Anfang November in der Donau-Universität Krems, Niederösterreich, abgehalten wurde.
Die Bilanz, die Erwin Pröll und Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer über die vergangenen zwölf Monate zogen, konnte sich jedenfalls sehen lassen: Mit Konferenzen, Workshops und Netzwerktreffen zu Themen wie „European Rural Visions. Krisen – Wandel – Chancen“, „Kulturlandschaften zwischen Tradition, Produktion und Innovation“ oder „Innenentwicklung der Dörfer“ wurde man auf überzeugende Weise dem Anspruch auf europaweitem Know-how-Transfer gerecht. Zum grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch trugen insbesondere zwei Dorferneuerungsstudienfahrten sowie der Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis unter dem Motto „besser.leben“ bei. Als ein wahres Fest der Begegnung, bei der das europäische Wir-Gefühl reiche Nahrung erhielt, erwies sich der dreitägige Veranstaltungsreigen zur Verleihung der Europäischen Dorferneuerungspreise im September 2014 in der Schweiz mit mehr als 1000 Gästen aus zahlreichen europäischen Ländern. Die Herausgabe mehrerer Publikationen, darunter eine „Roadmap – Leitbild für eine nachhaltige Entwicklung europäischer Dörfer und Landgemeinden“, komplettieren das umfangreiche und vielfältige Aktivitätenspektrum.
Von großer Brisanz für die Entwicklung der ländlichen Räume sind die Themen, derer sich die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung 2015 annehmen will. „NeubürgerInnen und Integration“ wird dabei ebenso Raum gegeben werden wie „Naturschutz und ländliche Entwicklung – Dreamteam oder Gegensatzpaar?“ oder „Leerstandsbewältigung und Ortskernstärkung.
Die Vollversammlung stand aber auch im Zeichen der Neuwahl des Vorstandes. Als Vorsitzender wiedergewählt wurde der niederösterreichische Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, als seine StellvertreterInnen fungieren wie in der abgelaufenen Funktionsperiode der Bayerische Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Helmut Brunner, der luxemburgische Flurbereinigungsexperte Charles Konnen, die Naturschutzverantwortliche des Slowenischen Landwirtschaftsministeriums Marija Markes und Wojewode Ryszard Wilczynski aus der polnischen Wojewodschaft Opole. Neu als stellvertretende Vorsitzende in den Vorstand gewählt wurde Ministerin Isabelle Weykmans aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.
Die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung wurde 1989 als eine Plattform des Ökosozialen Forums Österreich gegründet. Seit Februar 2007 ist sie ein eigenständiger Verein und versteht sich als unbürokratischer Zusammenschluss von RegierungsvertreterInnen, WissenschafterInnen sowie DorferneuerungsexpertInnen und mittlerweile auch KommunalpolitikerInnen und RepräsentantInnen von Nichtregierungsorganisationen.
Foto: NLK Pfeiffer
Presseaussendung Österreich
Presseaussendung International
Nachlese zur Konferenz „Synergien nutzen. Identitäten bewahren“
5. November 2014
„Es geht nicht darum, Grenzen zu versetzten, sondern darum, ihnen den trennenden Charakter zu nehmen“, lautet ein Zitat von Richard von Weizsäcker. „Gilt das auch für Gemeindegrenzen, müssen sie tatsächlich nicht versetzt werden, reicht es, Kooperationen einzugehen und das Miteinander zu koordinieren? Oder sollten wir doch besser den Weg von Grenzversetzungen, also von Fusionen gehen, um ein größtmögliches Maß an Synergien zu erreichen? Oder zielen derartige Strategien in die völlig falsche Richtung, bedarf es vielleicht gar einer Verstärkung des trennenden Charakters, weil Identitäten allem voran auf Abgrenzungen basieren?“, so die provokanten Fragen, die Theres Friewald-Hofbauer, Geschäftsführerin der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, in ihrem Eröffnungsstatement bei der internationalen Konferenz „Synergien nutzen. Identitäten bewahren. Kommunale und regionale Entwicklung zwischen, Fusion, Kooperation und Koordination“ stellte.
Die Antworten der ReferentInnen und der mehr als 80 TeilnehmerInnen aus mehreren europäischen Staaten und einem Großteil der österreichischen Bundesländer fielen überraschend übereinstimmend aus, obwohl sie sich dem Thema aus sehr vielfältigen Blickwinkeln näherten. Auf den Punkt gebracht kamen sie zu folgender Conclusio:
Kooperationen sind in Zeiten komplexer werdender Aufgabenstellungen und schmäler werdender Budgets ein Gebot der Stunde. Sie müssen jedoch auf Freiwilligkeit beruhen und dem Prinzip der Subsidiarität Rechnung tragen. Voraussetzung für fruchtbringende Zusammenarbeit sind starke, selbstbewusste und eigenständige Gemeinwesen sowie eine koordinierte Vorgehensweise, die Top-down- und Bottom-up-Ansätze, also etwa Landestrategien und lokale Interessen, in Einklang bringt. Dabei gilt es multisektoral und multidisziplinär zu denken und zu agieren, das heißt integrative Entwicklungen zu verfolgen, bei denen auf Fachwissen ebenso wie auf regionalen und internationalen Erfahrungsaustausch zurückgegriffen wird. Kooperationen, die sich an diesen Grundsätzen orientieren, vermögen lokale und kommunale Identitäten nicht nur zu bewahren, sondern sogar zu stärken, und können darüber hinaus zur Herausbildung neuer, oft grenzüberschreitender Identitäten beitragen, die auf traditionellen oder innovativen, wiederentdeckten oder erst geschaffenen Gemeinsamkeiten mit anderen Gemeinden und Regionen beruhen.
Hier können Sie die Präsentationen einzelner ReferentInnen downloaden.
Friedrich Zibuschka, Amt der NÖ Landesregierung
Peter Strasser, Donau-Universität Krems
Dorothea Stepan, Donau-Universität Krems
Auszüge aus den Statements der ReferentInnen
Weitere Informationen finden Sie unter Aktuelles, Fotogalerie bzw. auch im Programm.